Wohnquartier rund um den Grünen Weg Mieter werden in Workshops mit einbezogen

FRIESDORF · "Quartiersaufwertung und Neugestaltung" - unter diesem Titel hatte die "Industria Wohnen", Bauherr und Eigentümer der Wohnanlage am Grünen Weg, am Donnerstagabend Mieter und Anwohner in die Stadthalle eingeladen, um die aktuellen Pläne für die Weiterentwicklung der Siedlung im Bereich Grüner Weg/Ürziger/Rüdesheimer und Eltviller Straße vorzustellen.

Bei der ersten öffentlichen Vorstellung Ende Juni befürchteten viele Bürger noch eine Abwertung des Quartiers durch die geplante Verdichtung. Hintergrund: Der Bauherr will im nächsten Jahr 42 zusätzliche Wohnungen schaffen sowie die Grün- und Spielflächen zwischen den Gebäuden erneuern. Die aktive Einbindung der Mieter in den vergangenen fünf Monaten in die Neugestaltung des Wohnquartiers führte nun, im Gegensatz zur ersten Veranstaltung, zu einer harmonischen Versammlung.

Zu Beginn blickte auch Ronald Schäfer, technischer Leiter bei "Industria Wohnen", auf die gemeinsamen Workshops mit Mietervertretern zurück: "Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Anwohner frühzeitig und intensiv in die Planungen einzubeziehen", so sein Fazit. Und: "Die Mietervertreter sind zufrieden." Wenn es sich auch für die einen, wie beispielsweise Anwohnerin Anne Hebenstrick, eher "um Schmuckwerk" handelte, waren andere, so wie Mieter Klaus Konradt, schon über den Umgang miteinander erfreut: "Wir sind frühzeitig darüber informiert worden, wie gebaut werden soll."

Im Mittelpunkt der Präsentation durch Projektsteuerer Michael Appenrodt standen unter anderem die Wegeführungen im Quartier, der Spielplatz, die Fahrradabstellanlagen, die Beleuchtung der Anlage sowie die Müllstellplätze. "Die Wegeführungen", so Appenrodt, "werden durch Pflaster erneuert, die Anzahl der Fahrradständer teilweise verdoppelt." Allerdings räumte er ein, dass man Möglichkeiten für Fahrradüberdachungen wegen möglicher Beeinträchtigungen für einzelne Wohnungen verworfen habe. Das galt ebenso für Basketballkörbe und Tischtennisplatten: "Das haben wir wegen möglicher Ruhestörungen weggelassen".

Dafür dürfen sich die Kinder unter anderem über einen neuen Kletterturm, eine neue Rutsche und weitere Spielgeräte freuen. Pollerleuchten sollen die Wegebeziehungen künftig komplett beleuchten. Neue Müllstellplätze sollen eingefasst und abschließbar sein. Die Grünanlagen sollen durch Hecken, die die einzelnen Wohnbereiche definieren, aufgewertet werden. Das gilt zum Bespiel auch für die Feuerwehreinfahrt vor dem Hochhaus, wo ein Schotterrasen eingebaut wird, "um maximale grüne Flächen nachzuweisen", so Appenrodt.

Anfang nächsten Jahres soll dann mit dem Baumrückschnitt und dem Abriss der alten Verkaufsgebäude begonnen werden. Der Baubeginn für die neuen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen ist dann für das Frühjahr nächsten Jahres vorgesehen, die Fertigstellung für Mitte 2016. Für von Baulärm betroffene Mieter versprach Ronald Schäfer eine vorübergehende Mietminderung von 15 Prozent.

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