Zwei Umweltengel im Kampf gegen die Großen Müll und Unterschriften für den Naturschutz sammeln

Plittersdorf · Zwei Plittersdorfer Schülerinnen kämpfen in ihrem Viertel für die Umwelt. Mit ihren Aktionen wollen sie Aufmerksamkeit für den Klimaschutz erzeugen und ermahnen dafür auch große Unternehmen sowie die Politik.

 Die neunjährigen Umweltschützerinnnen Noala (links) und Louise sammeln Müll in ihrem Viertel.

Die neunjährigen Umweltschützerinnnen Noala (links) und Louise sammeln Müll in ihrem Viertel.

Foto: Petra Reuter

Mit Müllsammelaktionen und Plakaten haben Louise und Noala in ihrem Viertel Aufmerksamkeit erregt und einige Denkanstöße gegeben. Zuletzt schrieben sie Briefe an Discounterketten. Ihr Anliegen: die Umwelt. Nicht nur besser für den Menschen sei der Schutz der Umwelt, sondern auch billiger.

Die schwimmende Müllhalde auf dem Pazifik oder den Müll in ihrem Quartier zu beseitigen koste viel Geld, erklärten die jungen Aktivistinnen. „Klar ist aber, dass man etwas tun muss“, fanden Noala und Louise unisono. So begannen die Schülerinnen der Gotenschule Plakate zu schreiben und sie in ihrem Viertel aufzuhängen. „Wenn Ihnen nur ein bisschen an der Erde liegt, bitten wie Sie mitzuhelfen und die Erde zu beschützen“, appellierten sie an die Menschen ihrer Umgebung. Ein bisschen weniger Auto fahren, mehr Fahrradfahren und beim Einkauf auf weniger Plastik achten, schlugen sie vor.

Antwort von der Bonner Oberbürgermeisterin

Auch der Oberbürgermeisterin schrieben die engagierten Mädels und überreichten 222 Unterschriften von Unterstützern. Insgesamt solle in Bonn mehr für den Klimaschutz getan werden, antwortete Katja Dörner. Gleichzeitig erklärte sie, dass sie politische Entscheidungen nicht alleine treffe, sondern der Stadtrat als politische Führung. Zudem nähmen die Abläufe für die Erweiterung des ÖPNV wie der Kauf von Fahrzeugen und die Ausbildung von Fahrern Zeit in Anspruch, hieß es im Antwortschreiben. Sie lobte Louises und Noalas Einsatz und übersandte Informationsmaterial für ihr Engagement.

Auch Supermarktketten wie Aldi, Rewe und Lidl erhielten Briefe der Umweltschützerinnen mit der Bitte um Unterstützung. Seit Jahren schon arbeite das Unternehmen daran, Verpackungsmaterial zu reduzieren oder nachhaltiger zu gestalten, antwortete Aldi Süd. Dadurch habe man 2019 bei den Eigenmarken gemeinsam mit Aldi Nord die Verpackungsmenge um 67 000 Tonnen verringert, hieß es. Ein weiteres Ziel sei, bis 2022 recyclingfähige Verpackungen für die Eigenmarken um 30 Prozent leichter zu machen. Auch bei Rewe wollte man Plastikverpackungen reduzieren. Man erprobe Alternativen, hieß es von dort. Lidl wünschte den Neunjährigen weiterhin viel Erfolg.

Der scheint ihnen sicher, denn bald dürfen die Mädels ihr Engagement in ihrer Schule vorstellen. „Wir wollen, dass die Menschen darüber nachdenken“, sagte Noala. Louise ergänzte: „Wenn jeder ein bisschen mitmacht, dann kann man schon viel bewegen.“ Am meisten ärgerte die beiden, dass einige ihren Müll nur wenige Meter von einem Mülleimer entfernt auf den Boden werfen.

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