Areal der ehemaligen saudischen Botschaft Neubau an der B9 in Bad Godesberg geplant

BAD GODESBERG · Auf dem früheren Botschaftsgelände in Bad Godesberg entsteht ein Büroneubau. Die Arbeiten an der B9 sollen 2020 beginnen. Bauherr ist die BonnVisio Renum Real Estate GmbH. Sie investiert rund 40 Millionen Euro.

Das Baugrundstück an der Germanenstraße.

Das Baugrundstück an der Germanenstraße.

Foto: Axel Vogel

Die ehemalige saudi-arabische Botschaft an der B 9 gibt es schon länger nicht mehr. 2017 wurde das 22 Meter hohe Gebäude abgerissen, seitdem liegt das Grundstück an der Ecke Godesberger Allee und Germanenstraße brach. Das könnte sich in absehbarer Zeit ändern. Die BonnVisio Renum Real Estate GmbH, ein Zusammenschluss aus der Renum Projektgruppe und der ImmoVisio Real Estate GmbH, möchte auf dem Areal ein Bürohaus errichten. Läuft alles nach Plan, sollen die Arbeiten im Frühjahr 2020 beginnen. Voraussichtlich im Herbst 2021 soll alles fertig sein, so Renum-Geschäftsführer Hans-Bernd Hensel. Insgesamt investiert die GmbH rund 40 Millionen Euro in das Projekt.

Drei baugleiche Gebäudekörper

Auf dem rund 6150 Quadratmeter großen Gelände soll ein markantes Eckhaus entstehen, das zur Godesberger Allee hin aus drei baugleichen Gebäudekörpern bestehe, erläutert Hensel. Einer wird fünf-, die anderen beiden viergeschossig, hinzu kommt bei Letzteren ein Staffelgeschoss. Nach hinten raus wird das Ensemble durch drei niedrigere, kammartig angeordnete Trakte abgerundet. Die Planung kommt nicht von ungefähr: Man wollte keinen Gebäuderiegel mit einer einzigen, langen Fassaden kreieren, sondern ein Bürogebäude schaffen, „das optisch dreigeteilt dargestellt werden soll“, beschreibt ImmoVisio-Geschäftsführer Jörg Pierdzig.

Eine Gliederung also, „um die Möglichkeit zu erhalten, einzelne Adressen abbilden zu können“, teilt Architekt Albert Leorato von Oezen-Reimer und Partner mit. Dies geschehe durch die vertikale und horizontale Gliederung „und dem damit verbundenen Materialwechsel von offenen, gläsernen und geschlossenen Fassadenelementen“. Ziel sei es gewesen, „durch Gliederung sowie Vor- und Rücksprünge die einzelnen Hausabschnitte sehr kubistisch erscheinen zu lassen“, führt Leorato aus.

Ist alles fertig, können auf insgesamt 9500 Quadratmetern Büros untergebracht werden. Wie die Räume aufgeteilt werden, steht noch nicht fest, so Pierdzig. Ob eher kleinteilig oder großzügig geplant wird, richtet sich nach der Nachfrage. In der Tiefgarage ist Platz für 100 Autos, zudem sollen dort Fahrräder unterkommen. „Außerdem gibt es Ladestationen für Elektroautos, E-Bikes oder Pedelecs“, erläutert Hensel. In die Garage gelangt man über die Godesberger Allee, die Ausfahrt befindet sich an der Germanenstraße. Besucherparkplätze, Bäume, Grünflächen und eine Streuobstwiese runden das Bild ab.

Energieversorgung durch eine Brunnenanlage

Nachhaltigkeit sei ebenfalls ein Thema, betonen Pierdzig und Hensel. Geplant ist die Energieversorgung durch eine Brunnenanlage zum Heizen und Kühlen, Erdwärme ist das Stichwort. Außerdem soll – nach Möglichkeit – das Dach begrünt werden. Es handele sich um ein sogenannten KfW-55-Haus, so Pierdzig. Dieses „hat einen jährlichen Bedarf an Primärenergie, der nur 55 Prozent eines vergleichbaren Neubaus beträgt“. Doch nicht nur das: Die Investoren wünschen sich eine Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (siehe Artikel Gold-Zertifizierung).

Wie es wann weitergeht, steht noch nicht genau fest. Die Bauvoranfrage wurde auf jeden Fall positiv beschieden, im Juli soll der Bauantrag rausgehen, erläutert Hensel. Außerdem laufen erste Gespräche – mit Generalunternehmern und potenziellen Mietern.

Das 40-Millionen-Euro-Projekt ist nicht die einzige Maßnahme, die in naher Zukunft an der B 9 umgesetzt wird. Wie berichtet, sollen auch auf dem Gelände zwischen der Godesberger Allee 171 und dem Dreizehnmorgenweg 38 in Friesdorf Büros gebaut werden. Derzeit ist das Areal noch geprägt von einem mehrgeschossigen Betonkomplex aus den 1960er Jahren, der abgerissen werden soll. Stattdessen sollen auf dem knapp 7100 Quadratmeter großen Grundstück zwei moderne Gebäude entstehen: ein fünfgeschossiger Bau zum Dreizehnmorgenweg hin sowie ein siebenstöckiges Hochhaus an der Godesberger Allee.

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