Rigal'sche Wiese Neue Chance für Kirmes

BAD GODESBERG · Die Skepsis war den Bad Godesberger Kommunalpolitikern bei ihrer jüngsten Zusammenkunft in der Bezirksvertretung deutlich anzumerken. Weil man aber geneigt sei "alles zu begrüßen, was sich in Bad Godesberg feiern lässt", wie es Ulrich Hauschild für die FDP zum Ausdruck brachte, soll es im kommenden April wieder eine Kirmes auf dem Parkplatz an der Rigal'schen Wiese geben.

 Hoch hinaus wie der G-Force 2006 will die Kirmes auf der Rigal'schen Wiese. Die Schausteller wollen sie wiederbeleben.

Hoch hinaus wie der G-Force 2006 will die Kirmes auf der Rigal'schen Wiese. Die Schausteller wollen sie wiederbeleben.

Foto: Rnald Friese

Allerdings reagierten die Politiker mit ihrer Zustimmung lediglich auf eine entsprechende Anfrage der Bonn Veranstaltungs-Arbeitsgemeinschaft, die bei der Stadt um Erlaubnis für das "Frühlingsfest Bad Godesberg" gebeten hatte.

Als Bestandteil des Marktverzeichnisses für 2013 lag es der Bezirksvertretung nun zur Abstimmung vor. Sieht man von den "Bad Godesberger Autotagen" (1./2. Juni) ab, die bei Grünen und Linken beinahe schon automatisch auf Ablehnung stoßen, war die Kirmes die einzige Veranstaltung, zu der es Gesprächsbedarf gab.

Während die Kirmes am Ende zwar keine ausdrücklichen Gegenstimmern erzeugte, enthielt sich CDU-Fraktionsvorsitzender Philipp Lerch der Stimme. "Ich will kein Spielverderber sein, aber mit der Kirmes auf der Rigal'schen Wiese haben wir nicht nur positive Erfahrungen gemacht", gab er zu bedenken. Umso skeptischer sei er, ob das Konzept bei einer Neuauflage wirklich funktionieren wird. In der Tat hatte der Ruf der Kirmes in der Vergangenheit gelitten, und die Veranstaltung galt unter Godesbergern nicht gerade als Aushängeschild.

Man solle doch versuchen, warf Ulrich Hauschild ein, den Brauchtums- und Vereinscharakter der Veranstaltung zu stärken, damit die Kirmes nicht einzig auf das Geschehen rund um den Autoscooter reduziert werde. Seine Gedankenspiele von Schützenzelt und Festumzug brachte Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann sodann aber jäh zum Abbruch: Diesen Aufwand, so ihre Überzeugung, könne man beispielsweise von den örtlichen Schützenvereinigungen kaum erwarten.

"Wir sind von der Kirmes immer wieder enttäuscht worden. Der neue Anlauf kann nur als Experiment und Probelauf verstanden werden", meinte Marcel Schmitt (Bürger Bund). So wurde es denn auch beschlossen.

Stattfinden soll die Kirmes übrigens in der Woche vom 13. bis zum 21. April. Sie folgt im Veranstaltungskalender der Schausteller somit auf die Osterkirmes in Beuel. Dort hatten die Proteste einer aus Anwohnern bestehenden Bürgerinitiative dafür gesorgt, dass die zwischenzeitlich auf 13 Tage ausgedehnte Kirmes im kommenden Jahr wieder auf ihre ursprüngliche Länge von neun Tagen beschränkt wird. Nach Darstellung der Anlieger hatten Lärm, Schmutz, Parkplatznot und andere unschöne Begleiterscheinungen die Grenze des Zumutbaren überschritten.

Nach den neun Tagen in Beuel werden die Schausteller Mitte April nun also nach Bad Godesberg umziehen. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft soll die Kirmes in Bad Godesberg einen Familiencharakter erhalten. Ihre Teilnahme signalisiert haben haben nach Angaben der federführenden Schausteller bislang bereits ein Riesenrad, ein Musikexpress, ein Auto-Scooter und ein Hopser, außerdem die üblichen Imbiss-, Ausschank- und Spielgeschäfte.

Ansonsten hält das Marktverzeichnis für Bad Godesberg Altbewährtes bereit: Das Stadtfest sollten sich Interessierte für das Wochenende vom 13. bis 15. September in den Kalender eintragen, die Sessionseröffnung am 16. November, und der Nikolausmarkt 2013 beginnt am 25. November.

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