Verein Ausbildung statt Abschiebung Neue Räume, neue Schirmherrin

BAD GODESBERG · Wo sie hinkommt, herrscht gute Laune. "Wie geht's? Tach allerseits, alles jood?", begrüßt Margie Kinsky die Anwesenden mit festem Handschlag. Die beliebte Kabarettistin ist nach Bad Godesberg gekommen, um sich als neue Schirmherrin des Vereins "Ausbildung statt Abschiebung" (AsA) vorzustellen. Bei der Gelegenheit kommt sie auch gleich mit einigen Jugendlichen in Kontakt, die von dem Verein betreut werden.

 Mittendrin: Margie Kinsky und AsA-Vorsitzende Karin Ahrens (2. von links) mit Jugendlichen und Mitarbeitern.

Mittendrin: Margie Kinsky und AsA-Vorsitzende Karin Ahrens (2. von links) mit Jugendlichen und Mitarbeitern.

Foto: Ronald Friese

So erfährt sie manches Detail der Schwierigkeiten, denen sich jugendliche Flüchtlinge gegenübersehen, wenn sie ohne Sprachkenntnisse, ohne Eltern oder andere Familienangehörige von Schlepperbanden nach Mitteleuropa geschleust werden. Der polizeilichen Erfassung folgt meist ein Leben in Notunterkünften, möglicherweise auch die Abschiebung.

Dafür, dass die zumindest zeitweise in Deutschland lebenden Jugendlichen während ihres Aufenthalts ausgebildet werden und diese Ausbildung auch zu Ende führen dürfen, setzt sich der 2001 gegründete Verein AsA ein.

Unterstützung erfahren die jungen Leute beim Lernen der deutschen Sprache, in schulischen Belangen, im Umgang mit Behörden und bei ihren ersten Schritten ins Berufsleben. Zurzeit befinden sich 88 junge Flüchtlinge im Alter von 14 bis 27 Jahren in der Obhut von Carmen Martínes Valdéz, der Leiterin der AsA-Geschäftsstelle. 53 dieser jungen Menschen - überwiegend aus Afghanistan, Angola oder etwa dem Kongo - sind ansonsten auf sich allein gestellt. Carmen Valdéz wird in ihrer Arbeit von vier teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen, vier freien und etwa 30 ehrenamtlichen Helfern unterstützt.

"Hier sind Leute mit Tatkraft, das hat mir von Anfang an gefallen", sagt Margie Kinsky. Sie tritt mit ihrer Schirmherrschaft an die Seite von WDR-Redakteur Martin Blachmann, der diese Funktion bereits eine Weile ausübt. "Bisher hatte ich für solche Engagements leider keine Zeit, wobei es an Anfragen nicht mangelte", sagt Margie Kinsky. Mit Modellen wie dem "Patenkind in Nepal" habe sie sich jedoch nicht anfreunden können: "Wir sind hier in Bonn und haben genug Möglichkeiten, uns um die Menschen und Probleme vor Ort zu kümmern", sagt sie.

Dem Verein wolle sie "ein Gesicht, etwas Witz und einen Teil meiner Zeit" geben, so Margie Kinsky. Und wenn sie wieder einmal bei einer Quiz-Show eingeladen sei, dann dürfe sich der Verein im Erfolgsfall auch über den erzielten Erlös freuen. AsA-Vorsitzende Karin Ahrens hört es gerne. Neben zwei Räumlichkeiten an der Friesdorfer Straße 6 und 31 hat AsA nun auch zwei Schirmherren.

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