Grundschule Mehlem Neue Sirene warnt vor Unwetter

MEHLEM · In Sachen "Hochwasserschutz" gibt es gute Nachrichten für die Mehlemer: Die Stadt Bonn hat auf dem Dach der Grundschule eine 2400 Watt starke Hochleistungssirene installieren lassen, die Anwohner vor Unwetterfluten warnen soll.

 Symbolbild: Eine Sirene auf den Dächern.

Symbolbild: Eine Sirene auf den Dächern.

Foto: Axel Vogel

Das erklärte Karl-Heinz Katz, Leiter der "Feuerwehr Fachgruppe Hochwasser Mehlem", die sich nach dem verheerenden Unwetter im Juni 2013 gegründet hat.

Wie kann man die Bevölkerung zukünftig noch besser etwa auf Starkregenereignisse vorbereiten? Das war eine der zentralen Fragen, mit der sich die Fachgruppe beschäftigt hat. Eine Überlegung war, so Katz: Warum die Bevölkerung nicht mittels der vorhandenen, alten Sirenen informieren, dass Starkregenfluten in Anmarsch sind?

Einen entsprechenden Antrag richtete die Fachgruppe vor einem Jahr an die Stadt. Dort stieß man auf offene Ohren: "Bei allen Ereignissen, die es erforderlich machen, die Bevölkerung zu warnen und zu informieren, wird die Sirene als Weckinstrument eingesetzt", sagte Elke Palm vom Presseamt: "Die Sirenen dienen primär nicht zur Alarmierung von Einsatzkräften."

Dazu passt, dass es nach Aussage Palms "ein Konzept für die Standortwahl der neu aufgestellten und noch aufzustellenden Anlagen gibt". Dabei würden zunächst Beschallungslücken geschlossen, "die durch die Demontage der Luftschutzsirenen aus den 60er Jahren entstanden sind". Anschließend sei geplant, auch die restlichen Altsirenen gegen neue Hochleistungssirenen auszutauschen. Wie Fachgruppenleiter Katz zu ergänzen wusste, sei es in Mehlem gelungen, die Aufstellung der neuen Sirene vorzuziehen. Den Kostenaufwand beziffert Elke Palm auf rund 6000 bis 12.000 Euro.

Auch ist aus Sicht der Stadt klar, wie die Bevölkerung für das neue Warninstrument sensibilisiert werden soll: "Es wird begleitend zu den halbjährlichen Probealarmierungen im Vorfeld eine Information veröffentlicht", erklärte Elke Palm. Dabei verweist sie auf Zeitungen, elektronische Medien und das Internet. Hier würden Bürger darüber informiert, "welche Bedeutung die einzelnen Sirenensignale haben". Der erste Ernstfall war aus Sicht der Mehlemer Feuerwehr bereits ein Erfolg: "Anlässlich des Unwetters am 27. Juli haben wir zum ersten Mal die Sirene ausgelöst", berichtete Katz.

Zum Einsatz gekommen sei noch die alte Sirene auf dem Dach des Gerätehauses, die auch weiterhin in Betrieb bleiben soll. "Wir haben nur positive Rückmeldungen erhalten", zieht Katz ein erfreuliches Resümee. Bestens angenommen wurden zudem die mit Sandsäcken gefüllten Notstandskisten, welche die Feuerwehr an fünf Standorten aufgestellt hatte: "Drei wurden total leer geräumt", so Katz. Insgesamt seien 500 Sandsäcke verbaut worden.

Laut Katz hat auch die neue Sirene den ersten Bewährungstest bei einem Probealarm Anfang Oktober bestanden: "Die Sirene war nicht nur an der Mainzer Straße viel klarer zu hören." Der Test habe zudem ergeben, "dass der Warnton nun auch weiter entlegene Straßen wie die Giselherstraße und dem Langenbergsweg erreiche und dort zu hören sei. Das habe vor allem damit zu tun, dass die neue Sirene auf einem wesentlich höheren Gebäude stehe als die alte Luftschutzsirene auf dem Feuerwehrgerätehaus.

Ganz im Sinne der Fachgruppe ist auch eine Lieferung von zwei Notstromaggregaten aus den Beständen der Bonner Feuerwehr gewesen. Schließlich lehrt nach Aussage von Karl-Heinz Katz die Erfahrung: "Wenn Wasser in die Häuser an der Mainzer Straße läuft, ist der Strom oft als Erstes weg." Damit Pumpen aber zum Einsatz kommen könnten, seien daher Notstromaggregate besonders wichtig.

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