Bauarbeiten in Mehlem Neue Wege für den Drachensteinpark

Mehlem · Der Entlastungskanal im Drachensteinpark ist in Bau. Politiker entscheiden über künftiges Aussehen der Grünfläche: Für die Gestaltung des Parks nach Fertigstellung der Arbeiten stehen drei Varianten zur Abstimmung.

 Der Mehlemer Entlastungskanal wird mitten durch den Drachensteinpark geführt. Für die Gestaltung des Parks nach Fertigstellung der Arbeiten stehen drei Varianten zur Abstimmung.

Der Mehlemer Entlastungskanal wird mitten durch den Drachensteinpark geführt. Für die Gestaltung des Parks nach Fertigstellung der Arbeiten stehen drei Varianten zur Abstimmung.

Foto: Axel Vogel

Die Arbeiten am Mehlemer Entlastungskanal werden im nächsten Monat nochmals in der Bezirksvertretung diskutiert. Dann geht es jedoch um die Frage, wie der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene und in der Denkmalliste enthaltene Drachensteinpark aussehen soll, wenn die Maßnahme abgeschlossen ist.

Denn damit der Kanal künftig gewartet und unterhalten werden kann, muss das Wegenetz verändert werden. So muss es laut Stadt eine Zufahrt von der Nibelungenstraße aus geben, außerdem müssen alle Zwischenschächte erreichbar sein. Soll heißen, dass deswegen eine befahrbare Trasse im Park angelegt werden muss. Ein Provisorium wie die Nutzung von Stahlplatten, die temporär aufgelegt werden, sei ausgeschlossen, „da die Rasenfläche nach einem Hochwasser des Rheins einer Sumpflandschaft gleicht“, so die Stadt. Drei Vorschläge hat die Verwaltung erarbeitet, die dem Gremium vorgestellt werden. Die Stadt hat bereits einen Favoriten: die Variante C.

Variante A: Der Hauptweg des Parks, der die Sichtachse zwischen der Villa Schnitzler und dem Drachenfels unterstreichen soll, wird verlagert. Künftig soll er über der Kanaltrasse verlaufen, und zwar als zwei Meter breiter, wassergebundener Weg. Der Vorteil: Von ihm aus wären dann die Schächte erreichbar, was zur Unterhaltung des Kanals unerlässlich ist, so die Verwaltung. Der bisherige südliche Weg und einige Querwege sollen verschwinden, sie werden zu Rasenflächen umfunktioniert. Weiterhin soll es ein Wegerondell geben, dessen Mitte ein Steingarten samt Basaltsäulengruppe ziert. Dies soll „den Betrachter zu dem das Landschaftsbild dominierenden Siebengebirge leiten und auf dessen vulkanische Herkunft hinweisen“, so die Verwaltung. Ein zweiter Steingarten soll unterhalb des Spielplatzes angelegt werden, er wird von einer 50 bis 55 Zentimeter hohen Bruchsteinmauer umrahmt. Die Verwaltung spricht sich gegen die Variante aus, die mit 90 000 Euro zu Buche schlagen würde. Begründung: Sie entspricht weder den Vorgaben des Denkmal- noch des Landschaftsschutzes.

Variante B: Laut Verwaltung ist dies eine Minimallösung, die einen vier Meter breiten Schotterrasenweg auf der Kanaltrasse vorsieht. Der Nachteil: Für ein rückwärtsfahrendes Fahrzeug, mit dem die Schächte angefahren werden, sei der Weg schlecht zu erkennen. Außerdem werden auf einem solchen Weg langfristig Fahrspuren erkennbar sein, so die Verwaltung. Die Maßnahme würde 45 000 Euro kosten. Denkmalschutzrechtlich gebe es keine Bedenken, landschaftsschutzrechtlich aber wäre eine Befreiung notwendig, weil der Weg neu angelegt wird.

Variante C: In diesem Fall soll der Weg an der Südseite des Parks zwischen ein und vier Meter verlegt werden. Grund dafür sind die Bäume im Drachensteinpark. Denn die Fahrzeuge, die zur Unterhaltung des Kanals eingesetzt werden, sind für den Weg zu schwer, so die Verwaltung. Verstärken aber könne man sie nicht, da sonst die Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen würden. Außerdem seien die Wagen zu hoch, dies sei für die Baumkronen problematisch. Bliebe die Verschiebung, mit der die Bäume geschützt würden. Ein weiterer Vorteil laut Verwaltung: „Die bisherige Wegeführung im Park wird weitgehend beibehalten.“ Das gelte auch für die Rasenflächen. Zusätzlich zu dem dann zwei Meter breiten wassergebundenen Weg würde ein kurzer Rasenschotterweg angelegt, um zum Schacht in der Parkmitte zu gelangen. Die Variante, die 40 000 Euro kostet, ist laut Verwaltung sowohl mit dem Denkmal- als auch mit dem Landschaftsschutz vereinbar.

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