Einzelhandel auf dem Hafa-Areal Neuer Lidl im Gewerbegebiet in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Der Discounter nutzt ab dem 7. Juni ein Provisorium an der Friesdorfer Straße. Grund: Die Filiale an der Elsässer Straße wird modernisiert.

Auf dem Areal der Bad Godesberger Hafa-Unternehmensgruppe zwischen Friesdorfer, Truchseß- und Weißenburgstraße tut sich was. Nicht nur, dass dort der Zirkus Roncalli vorübergehend sein Lager aufschlagen konnte. Nun wird auch Lidl übergangsweise auf dem alten Haribo-Gelände unterkommen. Der Grund: Das Unternehmen möchte seine Filiale an der Elsässer Straße modernisieren. Dafür muss das alte Gebäude einem Neubau weichen. Zur Investitionssumme wollte sich das Unternehmen nicht äußern – das tue es grundsätzlich nicht, hieß es von der zuständigen Pressestelle.

Damit der Verkauf auch während der Bauzeit weitergehen kann, wird derzeit „eine Zeltfiliale auf dem Gelände an der Friesdorfer Straße errichtet, die am 7. Juni eröffnen wird“, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Diese wird rund 800 Quadratmeter groß sein. Nach Auskunft von Achim Carl von der Hafa-Gruppe kann das Zelt bis Ende Oktober 2017 auf dem Mittelbereich des Geländes stehen bleiben. „Uns war wichtig, dass die Nahversorgung des Gebiets erhalten bleibt“, so Carl.

350 Quadratmeter mehr Verkaufsfläche

Das alte Lidl-Gebäude bietet 1344 Quadratmeter Verkaufsfläche, im Neubau sollen es 1690 und damit rund 350 Quadratmeter mehr werden, so der Unternehmenssprecher. Künftig werden den Kunden etwa 140 Parkplätze zur Verfügung stehen.

Die alte Filiale an der Elsässer Straße wird am Abend des 6. Juni schließen. „Wir planen, Mitte Juni mit den Abrissarbeiten zu beginnen.“ Derzeit allerdings liege die Baugenehmigung für den Neubau noch nicht vor: „Wir rechnen jedoch diese Woche damit“, so der Unternehmenssprecher. Deshalb könne man sich derzeit zum genauen Zeitplan der Arbeiten beziehungsweise zum Fertigstellungstermin des Neubaus noch nicht äußern.

Weitere Informationen stellte er für nächste Woche in Aussicht. Eins aber ist für Lidl bereits klar: Man habe eine Auswirkungsanalyse durchgeführt und rechne auf deren Basis nicht mit einer Erhöhung des Verkehrsaufkommens aufgrund der neuen Filiale. Dieser Punkt hatte in der Vergangenheit zu politischen Diskussionen geführt.

So hatte die Bezirksvertretung in ihrer Sitzung im November darum gebeten, vor Erteilung der Baugenehmigung von der Verwaltung zu erfahren, „wie die Zu- und Abfahrten nach der Neubebauung geregelt werden sollen“. Dabei solle darauf geachtet werden, „dass der Verkehr auf den umliegenden Straßen keine zusätzliche Beeinträchtigung erfährt und die Bushaltestellen möglichst barrierefrei und gut zugänglich sind“, hieß es. Außerdem solle die Stadt erläutern, ob „die bereits heute vorhandene starke Verkehrsbelastung im Umfeld des bestehenden Discounters bei einer Realisierung des Vorhabens weiter ansteigen wird“.

Stadt hat keine Bedenken

Die Stadt hat keine Bedenken gegen das Vorhaben. Der Bebauungsplan setze zwar fest, dass sich in dem Gebiet kein zentrenschädlicher Einzelhandel ansiedeln dürfe.

Den Lidl aber habe es gegeben, bevor der Bebauungsplan aufgestellt wurde. Deshalb seien Änderungen, Erweiterungen und Erneuerungen „ausnahmsweise zulässig, sofern diese keine schädlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche haben“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadt. Um dies auszuschließen, habe der Bauherr ein Gutachten vorgelegt, dass sich das Vorhaben nicht schädlich auswirke.

„Die Abrisspläne der alten Fabrikhallen auf dem Gelände werden von dem Gastspiel von Lidl nicht tangiert“, teilt die Hafa-Gruppe mit. Diese beginnen, sobald die Baugenehmigung für den neuen Haribo-Shop vorliegt. Wie berichtet, wird das rund 25 000 Quadratmeter große Areal in drei Schritten erschlossen. Dort entstehen neben der Traditionsfirma Stolle Büros und Labore, in denen die Sicat GmbH unterkommt, ein neuer Haribo-Werksverkauf sowie in einem gemischten Wohn- und Gewerbekomplex insgesamt 80 bis 90 Wohnungen.

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