Bad Godesbergs Partnerstadt Yalova Neues Café gibt Behinderten eine Chance

Bad Godesberg · Der Rotary Club Bonn-Museumsmeile und seine Partner haben den Aufbau eines inklusiven Ausbildungsbetriebs in Bad Godesbergs türkischer Partnerstadt Yalova unterstützt. Nun wurde das Engelsiz Café eröffnet.

 Das Café, hier eine Außenansicht, liegt mitten in der Innenstadt von Yalova.

Das Café, hier eine Außenansicht, liegt mitten in der Innenstadt von Yalova.

Foto: Ulli Hauschild

20 Behinderte können im Engelsiz Café ihre gastronomische Ausbildung absolvieren, um anschließend Arbeit außerhalb der geförderten Einrichtung zu finden. Die Rotary Clubs Yalova und Bonn-Museumsmeile sowie die Rotary Foundation haben den inklusiven Ausbildungsbetrieb mit insgesamt 50.000 Euro unterstützt. Zur Eröffnung reisten Klaus-Dieter Baehrfeld und Ulrich Hauschild, die Initiatoren des Projekts auf deutscher Seite, nach Yalova. Hauschild appellierte an alle Bürger, das Projekt durch ihren Besuch zum Erfolg werden zu lassen.

Das neue Bistro befindet sich im Club der städtischen Pensionäre, mitten in der Innenstadt. Nach dem Umbau präsentiert sich das Haus mit einer mediterranen Dachterrasse, einem hellen Ausstellungsraum und einem Seminarraum. Die Stadt Yalova hat nicht nur das Haus zur Verfügung gestellt, sie trägt auch mögliche Anfangsverluste.

Bei der Ausbildung unterstützen die örtliche Hotelfachschule und sechs Behindertenorganisationen. Die Industrie- und Handelskammer der Provinz Yalova will den fertig ausgebildeten jungen Menschen helfen, Arbeitsplätze zu finden.

Das inklusive Restaurant "Godesburger" als ein Vorbild

Bei der Eröffnung präsentierten die ersten Ausbildenden stolz, was sie gelernt haben. Auch die Häppchen stammten aus der neuen Küche, die im regulären Betrieb typische Bistrogerichte anbietet. „Das Projekt soll auch die Anerkennung der behinderten Menschen fördern“, sagte Klaus-Dieter Baehrfeld. Eines der Vorbilder war das inklusive Restaurant „Godesburger“.

Das Engelsiz Café ist nicht das erste Projekt, das im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Yalova und Bad Godesberg entwickelt wurde. Nach dem starken Erdbeben im August 1999 hatten die Goderberger 450.000 D-Mark gesammelt. Mit diesem Geld wurden ein neuer Kindergarten und ein Seniorenheim gebaut und ein Frauenprojekt ins Leben gerufen.

„Mein Ziel ist es, mit Hilfe des Freundeskreises Yalova das bürgerschaftliche Engagement in beiden Städten zu fördern und Vereine und Institutionen in beiden Städten zusammenzubringen, um die Partnerschaft mit weiterem Leben zu erfüllen“, sagte Hauschild, der nicht nur Rotarier, sondern auch Vorsitzender des Partnerschaftsvereins ist.

2019: 50 Jahre Städtepartnerschaft

Nach sechsjährigen Verhandlungen konnte im vergangenen Jahr der erste Student aus Bad Godesberg an der Universität Yalova ein Gastsemester absolvieren. „Leider ist durch die Festnahme der Verwaltungsspitze der Universität eine völlig neue Situation entstanden, sodass ich fast von vorne anfangen muss“, berichtete Hauschild.

Die Städtepartnerschaft mit Yalova feiert 2019 ihr 50-jähriges Bestehen. Hauschild hat bereits mit den Vorbereitungen begonnen. „Wir wollen nicht die Rathäuser zusammenbringen, sondern die Leute“, sagt er. Hauschild will den Kontakt weiter ausbauen und wünscht sich eine Partnerschaft zwischen Gymnasien. „Das wäre die Basis, um die Partnerschaft in die Zukunft zu bekommen“, sagt der Ehrenbürger von Yalova.

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