Planungen für Umbau des Bad Godesberger Zentrums Neues Gremium soll Öffentlichkeit und Verbände weiter beteiligen
Bad Godesberg · Die Bad Godesbergerinnen und Bad Godesberger sollen sich weiterhin an der Neugestaltung ihres Zentrums beteiligen können. Das neue Gremium „Forum für die Innenstadt“ soll die aktuelle Umsetzungsphase begleiten. Die SPD fordert indes eine Sondersitzung der Bezirksvertretung.
Die Bad Godesberger Innenstadt soll durch das Integrierte Stadtteilentwicklungskonzeptes (ISEK) ein neues Gesicht bekommen: Die erste Planungsphase mit Ideen des Gewinnerbüros Capatti Staubach aus Berlin ist abgeschlossen. Um die Zusammenarbeit und das in Leitbild und ISEK verankerte gemeinsame Ziel der Stärkung der Innenstadt von Bad Godesberg zu unterstreichen, soll für den weiteren Austausch zwischen Verwaltung, Bezirksvertretung und Ausschüssen unter Einbeziehung der Öffentlichkeit ein neues Gremium gegründet werden. Eine entsprechende Vorlage zum sogenannten „Forum für die Innenstadt“ steht am kommenden Mittwoch, 18. Januar, in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) zur Diskussion.
Am Forum beteiligt sein sollen laut Beschlussvorlage der Bezirksbürgermeister sowie sieben Mitglieder der Bezirksvertretung. Hinzu kommen Akteurinnen und Akteure aus der Stadtgesellschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter der Verbände, der Kulturszene und der Verwaltung. Dazu zählen unter anderem die Industrie- und Handelskammer, das Stadtmarketing, der Verein Bürger.Bad.Godesberg und der Kinder- und Jugendring Bonn. Wolfgang Heedt von der FDP möchte in einem Änderungsantrag, dass die Liste um den Leiter des Schauspielhauses als Repräsentant der Kulturszene ergänzt wird.
Projektbezogen sollen weitere Fachämter hinzugezogen werden. Ziel sei es, die Bad Godesberger Innenstadt zukunftsfähig zu machen und dabei Transparenz über Entscheidungsprozesse zu schaffen. Lokales Wissen soll genutzt und ausgetauscht werden, „um die Umsetzung der ISEK-Maßnahmen zu optimieren und auf die Bad Godesberger Bedürfnisse und Besonderheiten auszurichten“.
Mehr Grün und Wasser
Bereits im September 2021 gewann ein Entwurf der Berliner Architekten Capatti Staubach – Urbane Landschaften gemeinsam mit der Plan und Recht und O&O Baukunst eine Ausschreibung der Stadt zur Umgestaltung des Zentrums. Die Pläne wurden in den folgenden Monaten unter Beteiligung vieler Bad Godesberger weiterentwickelt. Im Fokus stehen Erneuerungen der Plätze Am Fronhof und am Theaterplatz, intensiv diskutiert werden die Themen Verkehrsberuhigung, Begrünung und Wasseranlagen.
Im November 2022 wurde ein Förderantrag der Stadt im Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ bewilligt. „Sowohl im Ausarbeitungsprozess des Masterplanes als auch zur Abstimmung der Entwurfsplanungen ‚Am Fronhof‘ und ‚Theaterplatz‘ sind Öffentlichkeitsbeteiligungen in 2023 vorgesehen“, heißt es in der Vorlage. Auch die Projekte, die im Zusammenhang mit dem Bundesprogramm starten, sehen eine weitere Beteiligung der Öffentlichkeit vor. Zuletzt beteiligten sich bei der Diskussionsveranstaltung „Zurück in die Zukunft“ auch Schülerinnen und Schüler des Aloisiuskollegs.
SPD-Fraktion fordert Sondersitzung der Bezirksvertretung
Das „Forum für die Innenstadt“ soll noch im ersten Quartal dieses Jahres konstituierend zusammenkommen, anschließend ist ein viermonatiger Turnus vorgesehen. Der SPD-Fraktion geht das Forum nicht weit genug. Sie hat eine Sondersitzung der Bezirksvertretung beantragt, „um die Vorschläge zur Umgestaltung der Godesberger Innenstadt im Siegerentwurf des Masterplans Innenstadt Bad Godesberg gründlich zu diskutieren“. Der Entwurf liege zwar seit September 2021 vor, die Bezirksvertretung habe darüber aber bislang nicht diskutiert, obwohl dieser eine „immense Bedeutung“ habe, so Uli Barth, Sprecher der SPD-Fraktion. „Wir wundern uns, dass die Verwaltung nicht schon längst für eine inhaltliche Diskussion in der Bezirksvertretung gesorgt hat“, so Barth.