Bonn Neues Wohnungsunternehmen kauft Häuser auf dem Heiderhof und an der Eifelstraße

BONN · Ein weiteres Wohnungsunternehmen will in Bonn Fuß fassen: die Deutsche Invest Immobilien GmbH (D.I.I.). Anfang März hat das Unternehmen ein Gebäude mit 51 Wohnungen an der Eifelstraße/Vorgebirgsstraße gekauft, zu dem auch zehn Gewerbeeinheiten gehören.

 Diese Häuser an der Eifelstraße hat die D.I.I. neben 59 Wohnungen am Akazienweg gekauft.

Diese Häuser an der Eifelstraße hat die D.I.I. neben 59 Wohnungen am Akazienweg gekauft.

Foto: Frommann

Im Mai kaufte die D.I.I. zudem drei Gebäude mit 59 Wohnungen am Akazienweg auf dem Heiderhof. Laut Thomas Settelmayer, Leiter Asset Management, will das Wohnungsunternehmen weitere Häuser in Bonn kaufen.

"Bonn ist ein interessanter Markt", sagt Settelmayer. "Wir investieren in mittelgroßen Städten mit guter Infrastruktur." Die D.I.I. interessiere sich für "1 b-Lagen". Uninteressant sei hingegen Ostdeutschland sowie der süddeutsche Raum mit Städten wie München. "Da fehlt der kaufmännische Ansatz, dort sind die Ankaufspreise so hoch, dass man die Immobilien nicht sinnvoll weiterentwickeln und den Wert steigern kann", meint der Asset Manager.

Zwar seien die Immobilienpreise in Bonn auch teilweise sehr hoch, unter anderem in Poppelsdorf oder der Südstadt. Das Unternehmen habe deswegen die an das Zentrum angrenzende Stadtteile im Norden und Westen ins Visier genommen. "Dort gibt es noch Immobilien, in die man investieren kann", sagt Settelmayer.

Mit großen Wohnungsunternehmen haben viele nicht nur in Bonn keine guten Erfahrungen gemacht - sie investieren nicht, ziehen den Gewinn aus den Häusern, verkaufen bald wieder den Bestand und ziehen weiter.

"Das unterscheidet uns von den großen Unternehmen", sagt Settelmayer, der unter anderem als Bereichsleiter Vermietung bei der Deutschen Annington tätig war. "Wir wollen nicht schnell unseren Schnitt machen sondern investieren langfristig. Unsere Bestände halten wir mindestens sieben Jahre", so Settelmayer. Die Angst vor einer weiteren "Heuschrecke" sei unbegründet. "Unsere Investoren sind wohlhabende deutsche Familien und wir sind nicht an der Börse notiert, so dass wir nicht unter dem Druck stehen, hohe Gewinne erzielen zu müssen."

Zwei denkbare Vorgehensweisen seien in Bonn denkbar: Entweder, die D.I.I. verkauft die Wohnungen an die Mieter, oder sie beschränkt sich auf reine Mietbewirtschaftung. "Sollten wir uns für den Verkauf entscheiden, drängen wir aber niemanden raus, der nicht kaufen will", kündigt Settelmayer an. Derzeit stehe noch nicht fest, welchen Weg das Unternehmen einschlägt.

Einstellen müssen sich die Mieter auf Mieterhöhungen, "Mieten weiterentwickeln" nennt das der Asset Manager. "Was wir investieren, wollen wir über eine angemessen erhöhte Miete wieder erhalten", sagt Settelmayer. Dabei werde sich das Unternehmen am Mietspiegel orientieren. Die Investitionen sollen über reine Instandhaltungsarbeiten hinausgehen aber auch nicht so hoch sein, dass die Mieten explodieren. "Wir wollen modernisieren, verschönern und energetisch sanieren aber keine Luxussanierungen durchführen und goldene Wasserhähne einbauen."

Sollte das Unternehmen die Häuser nach sieben Jahren wieder verkaufen, ließen sich die Gebäude so auch zum entsprechenden Preis weiterverkaufen.

Fakten: Die Deutsche Invest Immobilien (D.I.I) wurde 2006 gegründet, Firmensitz ist Wiesbaden. Nach eigenen Angaben kauft das Unternehmen Immobilien, die von den Vorbesitzern vernachlässigt wurden. Bundesweit besitzt die D.I.I 3500 Wohnungen. Das Unternehmen beschäftigt rund 40 Mitarbeiter und besitzt eigene Abteilungen für Einkauf und Vertrieb sowie ein eigenes Baumanagement. Jahresumsatz laut D.I.I.: 6 Millionen Euro.

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