Weihnachten in Godesberger Seniorenheimen Nicht jeder kann zur Familie nach Hause

BAD GODESBERG · Große Adventskränze mit dicken Kerzen zieren die Eingänge, die Fenster sind weihnachtlich geschmückt, und der Duft von Lebkuchen erfüllt die Flure. Wie wird in Senioreneinrichtungen das Weihnachtsfest verbracht?

 Bewohner in Seniorenheimen freuen sich, wenn vor Weihnachten die Uhren ein wenig anders ticken als sonst. So kommen hier gerade zwei Kinder als Engel vorbei.

Bewohner in Seniorenheimen freuen sich, wenn vor Weihnachten die Uhren ein wenig anders ticken als sonst. So kommen hier gerade zwei Kinder als Engel vorbei.

Foto: Barbara Frommann

Die Heime in Bad Godesberg und Wachtberg haben sich mit vielen Veranstaltungen auf das Fest vorbereitet, damit es die Bewohner möglichst gemütlich und familiär haben. Zwischen der Alltagsroutine, die teilweise zu spüren ist, sorgt das für eine willkommene Abwechslung.

Das CMS Pflegestift Domhof in Mehlem hat sich im Laufe des Dezembers auf vielfältige Weise auf das christliche Fest eingestimmt. Mit adventlichem Kaffeetrinken und einem Besuch des Nikolauses, mit einem Konzert des Mehlemer Quartettvereins und dem Auftritt des Posaunenchors der evangelischen Kirchengemeinden Bad Godesberg.

Die Kinder der nahe gelegenen Domhofschule sangen mit den Heimbewohnern weihnachtliche Lieder und bastelten Schmuck für die Fenster des Bistros. Diese Zusammenarbeit von Jung und Alt war für beide Seiten eine Bereicherung.

Die Angehörigen sind an Heiligabend zu einer Weihnachtsfeier in den Räumen des Altenheimes eingeladen. Im Kreise der Familie wird dann gesungen, es werden Plätzchen genossen und weihnachtlichen Geschichten gelauscht. Wer will, genießt die Weihnachtsmenüs an beiden Feiertagen. Am ersten Weihnachtstag gibt es eine Messe.

"Viele Bewohner bleiben dieses Jahr an den Weihnachtstagen hier bei uns im Heim, da es mit zu viel Aufwand verbunden ist, zu ihren Familien nach Hause zu fahren", sagt Monika Leenen, die mit ihrem Mann Walter Omsels die Festlichkeiten gestaltet.

Erika Sagitarius, die im Altenheim Auf dem Domhof lebt, wird die Feiertage in der Einrichtung verbringen. Gemeinsam mit ihrem Bruder Norbert Sagitarius, der nur ein paar Türen weiter ein Zimmer bewohnt, freut sie sich, die Weihnachtszeit in der Gemeinschaft der Seniorenheimbewohner feiern zu können.

"Mein Bruder und ich haben hier unsere neue Heimat gefunden. Es ist schön, dass wir diesen Lebensabschnitt gemeinsam verbringen können. Hier im Altenheim herrscht eine ganz angenehme Stimmung. Und wenn es einem doch mal zu viel wird, kann man sich immer noch für eine Weile zurückziehen", sagt Erika Sagitarius.

Anna Rindt hingegen ist eine der wenigen, die an den Feiertagen nach Hause fährt. "An Heiligabend bin ich bei meinem Enkel in Villip. Dort wird gekocht und gemeinsam gegessen, und er wird mir bei diesem Anlass seine neu bezogene Wohnung zeigen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag bin ich dann bei meinem Sohn eingeladen, und am zweiten Weihnachtstag wird meine Familie dann zu mir ins Altenheim kommen, und wir werden gemeinsam das Weihnachtsmenü hier genießen."

Im Limbachstift in Berkum gab es bereits einen Adventsbasar voller Geschenkideen und selbst gebackener Plätzchen. Die Wohnbereiche sind festlich geschmückt. An Heiligabend findet in der Kapelle ein ökumenischer Gottesdienst statt. Die Angehörigen sind eingeladen, an den Feiertagen am gemeinsamen Kaffee trinken teilzunehmen. Der Tagesablauf unterscheidet sich sonst jedoch nicht von den übrigen Tagen des Jahres.

Renate Blüm, die Mitglied des Bewohnerbeirates im Limbachstift ist, wird Heiligabend mit der Familie ihrer Tochter in Pech verbringen. "An den Feiertagen werde ich dann die Messen im Seniorenheim besuchen. Viel Besuch erwarte ich an den Feiertagen nicht. Weihnachten ist ein Fest für die Familie", sagt Renate Blüm.

Für Ingrid Schäfer, die seit mehreren Jahren im Limbachstift lebt, steht noch nicht fest, wie genau sie die nächsten Tage verbringen wird. Vermutlich wird sie an einem Tag zu ihrer Tochter nach Hause fahren.

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