Marion Hauck stirbt mit 60 Jahren Pächterin der Godesburg ist tot

Bad Godesberg · Die Pächterin des Restaurants auf der Godesburg, Marion Hauck, ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Seit 2003 setzte sie in dem historischen Gemäuer im Godesberger Zentrum gastronomische Akzente.

 Godesburg-Pächterin Marion Hauck

Godesburg-Pächterin Marion Hauck

Foto: Ronald Friese

Als Marion Hauck 2003 Pächterin auf der Godesburg wurde, war das eher als Übergangslösung gedacht. Denn mit dem Bonner Presseclub, den sie parallel bis Ende 2004 betrieb, hatte sie eigentlich genug zu tun. Doch dann wurde das historische Gemäuer im Godesberger Zentrum ihr ganz persönliches Baby, mit dem sie durch Höhen und Tiefen ging. Am Samstagnachmittag ist die Gastronomin gestorben.

Er kam nicht unangekündigt, dieser Tod. Denn schon länger hatte sie eine heimtückische Krankheit gequält. Aber die zweifache Mutter ließ sich von dieser nicht unterkriegen, meisterte das Burg-Geschäft rund um Familienfeiern, Firmenevents und Privatgäste mit ihrem Team weiter. Die Arbeit scheute sie nie. „Von der Aussicht allein lässt sich nicht leben“, meinte die Chefin einst im GA-Gespräch. Alles müsse stimmen: die Küche, der Service, die Dekoration. „Das hier ist ja schließlich eine Traum-Location.“

Die trotzdem 2013 während der Sanierung des Bergfrieds bei den Buchungswilligen in Ungnade fiel. Das Resultat war eine knapp sechsstellige Euro-Schulden-Summe, die Hauck wirtschaftlich vor die Scherben ihrer Existenz stellte – und privat sehr unglücklich machte. Die 60-Jährige erholte sich von dem Schock, auch dank ihrer neuen Geschäftspartnerin Lydia Lohmeier. Letztere verantwortet gemeinsam mit Thomas Hermann auch die Geschicke des Restaurants Waldau auf dem Venusberg.

Ein enger Wegbegleiter seit ihren Godesberger Zeiten war Jürgen Bruder, Vorsitzender des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing. „Sie war eine Ikone in Godesberg“, würdigte er Hauck am Sonntag. Oft stellte sie ihre Burg in den Dienst der guten Sache, wie bei den Benefiz-Modenschauen der Godesbürgerinnen.

Bonns Stadtdechant und derzeitiger Pfarrverweser in Godesberg, Wolfgang Picken, betonte, Hauck habe viele soziale Initiativen großzügig unterstützt. „Sie hatte ein großes Herz, wenn es darum ging, der Not von Menschen zu begegnen. Wenn ich als Pfarrer Hilfe brauchte, habe ich immer ein offener Ohr bei ihr gefunden“, so Picken, der 16 Jahre lang in Bad Godesberg als Pfarrer tätig war. Unter anderem hatte Hauck auch mit den Impuls zum „Suppenhimmel“ am Fronhof gegeben. Dabei ermöglichen Godesberger Gastronomen durch die Anlieferung von gespendetem Essen die tägliche Ausgabe einer warmen Mahlzeit für Hungrige. „Sie konnte streitbar sein, aber für uns war sie immer ein verlässlicher Partner und eine großzügige Unterstützerin“, teilte Picken dankbar mit.

Hauck war ein absoluter Familienmensch. Gerne hätte sie noch die Hochzeit ihrer Tochter in diesem Jahr miterlebt. Doch es kam anders.

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