Freibad in Rüngsdorf Panoramabad öffnet an Christi Himmelfahrt

Rüngsdorf · An Christi Himmelfahrt öffnet das Panoramabad in Rüngsdorf. Derzeit werden noch Wartungsarbeiten vorgenommen, die sich auf 114.000 Euro belaufen.

An Tagen wie diesem erschließt sich auswärtigen Gästen der Name Panoramabad nicht auf den ersten Blick. Petersberg und Drachenfels hüllen auf der anderen Rheinseite ihr Antlitz in neblige Wolken, dazu gibt's Nieselregen. Peter Baumgartner, Leiter des Rüngsdorfer Freibads, kann dieses Szenario nicht schocken. „Wir nehmen es so, wie es kommt“, meint der Mann, der sich seit 31 Jahren um das Bad kümmert.

Baumgartner wirkt kurz vor Öffnung der Tore des Rüngsi an Christi Himmelfahrt entspannt. Vielleicht auch, weil der Winter diesmal weniger hart an den Fliesen genagt hat. Und seine Mannschaft im Soll liegt. „Wir haben Anfang März angefangen, das Bad aus dem Winterschlaf zu holen.

Jetzt geht es nur noch um Feintuning“, so der 61-Jährige, der eine Dienstwohnung im Bad bewohnt. Deshalb haben nächtliche Schwimmer kaum Chancen auf Mondscheinpartys. „Wenn ich was höre, rufe ich sofort in der Wache Zeppelinstraße an“, kündigt er an. Zudem sorgt ein Überkletterschutz dafür, dass sich in den vergangenen Jahren immer weniger ungebetene Gäste eingefunden haben.

Enten als Vorschwimmer

Um die Grünanlagen, die sich dank des Regens in satten Farben präsentieren, kümmern sich Baumgartner und seine Mitarbeiter selbst. Sein Tipp: Die Stauden im Herbst nicht zurückschneiden. „Im Laufe vieler Jahre eignet man sich Kenntnis an“, meint der Badleiter, der in seiner Freizeit übrigens lieber joggt als schwimmt.

Neben dem Personal tummelt sich vor allem Technik an und in den vier Becken mit 2300 Quadratmetern Wasserfläche. Nicht zu vergessen das Entenpaar, das die acht Bahnen im Sportbecken zum Dösen nutzt. „Das sind stets unsere Vorschwimmer“, sagt Baumgartner mit einem Lächeln. Bald schon werden sie ihr Reich an menschliche Konkurrenz verlieren.

Der Bodenabsauger, der einsam seine Runden am Grund dreht, bringt Erpel und Ente nicht aus der Ruhe. „Er kann im Automatikbetrieb fahren sowie per Fernsteuerung gezielt eingesetzt werden“, erklärt der Fachmann. Tauschen möchte man mit dem Gefährt nicht: Je nach Anzahl der Badegäste sei er bis zu sieben Stunden im Sportbecken im Einsatz.

2020 feiert das Panoramabad 90. Geburtstag

Apropos Besucher: Nach ihrer Menge richtet sich die Zahl der Mitarbeiter. „Bei einem mäßigen Badebetrieb mit 150 Besuchern arbeiten wir mit acht bis zehn Kräften im Zwei-Schicht-Betrieb, an einem Hochsommertag mit 18 Leuten“, so der Rüngsdorfer. Auf manche Saisonkräfte kann Baumgartner schon seit neun Jahren bauen.

Vor dem 90. Geburtstag des Panoramabades 2020 sieht Baumgartner Selbiges gut aufgestellt. Stefanie Zießnitz vom Presseamt bestätigt: Sanierungen seien nicht geplant, an der Technik müsse nichts verändert werden. Bleibt also das Übliche: „Die Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten haben rund 43 000 Euro und die Fliesenarbeiten circa 71 000 Euro gekostet“, so Zießnitz. Immerhin hat das Panoramabad 16 000 Quadratmeter Fläche.

Viel zu tun hat an schlechten Tagen die Solarabsorberanlage auf dem Dach – bei 4450 Kubikmetern Wasser, die es zu wärmen gilt. 21 Grad garantiert die Stadt fürs Wasser, durch die Sonnenergie seien bis zu 29 Grad möglich. Für eine Abkühlung fast schon ein wenig viel, meint der Herr der Becken.

An diesem Donnerstag öffnet das Panoramabad Rüngsdorf, Am Schwimmbad 8, um 10 Uhr. Der Eintritt kostet vier Euro für Erwachsene, 2,50 Euro vom siebten bis 18. Lebensjahr. Weitere Infos: www.bonn.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort