Schießsport in Bad Godesberg Paul Profitlich erhält die erste Stadt-Bambinikette

Bad Godesberg · Der Achtjährige ist seit zwei Jahren Mitglied bei den Rüngsdorfer Sankt Andreas Schützen. Die ganze Familie engagiert sich im Verein.

 Fabian (hinten) und Paul Profitlich sind Prinz und Bambini-Prinz bei den Rüngsdorfer Andreasschützen.

Fabian (hinten) und Paul Profitlich sind Prinz und Bambini-Prinz bei den Rüngsdorfer Andreasschützen.

Foto: Stefan Knopp

Bei aller Tradition im Schützenwesen muss es auch Veränderungen geben dürfen. Deshalb hatte die stellvertretende Godesberger Bezirksbürgermeisterin Hillevi Burmester am Dienstagabend beim Schützenempfang in der Bezirksverwaltungsstelle das Vergnügen, erstmals eine Stadt-Bambinikette überreichen zu dürfen. Erster Träger dieses neuen Würdenzeichens ist Paul Profitlich, acht Jahre alt, von der Rüngsdorfer Sankt Andreas Schützenbruderschaft. Er hatte sich beim stadtweiten Wettkampf in seiner Altersgruppe durchgesetzt.

Daran durften natürlich nur Kinder teilnehmen, die schon Bambini-Prinzen in ihren Vereinen waren. Dieses Amt hat Paul bei den Rüngsdorfer Schützen jetzt schon zum zweiten Mal inne – er ist aber auch erst seit zwei Jahren dabei und hat somit eine 100-Prozent-Quote, was seine Teilnahme an Schießwettbewerben angeht. Am Lasergewehr hat der Schüler an der Gotenschule jedenfalls ein gutes Auge, man darf gespannt sein, wie es künftig am echten Luftgewehr sein wird.

Fabians Ziel ist, Schützenkönig zu werden

„Schießen macht Spaß“, sagte Paul beim Empfang. Deshalb wollte er von sich aus gerne in den Verein, in dem seine Eltern auch sind. Sein Bruder Fabian (16) ist ebenfalls Mitglied, aber auch erst ein halbes Jahr länger als Paul. Er war erst Schülerprinz, jetzt ist er Prinz des Vereins. Paul hat als Schützenmajestät einiges zu tun. „Ich muss auf ganz viele Feste gehen und Orden bekommen.“ Weiterhin hilft er beim Verein mit, räumt zum Beispiel Gläser ab und trägt Getränke aus. Sein Ziel? „Ich will mal Brudermeister werden. Und König.“

Der Verein kann sich also über motivierten Nachwuchs freuen. Generell könne man sich nicht beklagen, sagte Pauls Mutter Silke Profitlich. Vor nicht allzu langer Zeit habe es dank der gezielten Werbung des Vereins ein gutes Dutzend Neuanmeldungen an Jugendlichen gegeben. Im Kinderbereich seien die Eltern oft zögerlich, sagte sie. Die Rüngsdorfer hatten im letzten Jahr das Stadtfest ausgerichtet und bestimmt, dass das Startgeld für das Stadtkönigschießen dieses Mal an zwei Kindergärten gehen soll: Die Kita Regenbogenkinder des Sozialdienstes katholischer Frauen Bonn und Rhein-Sieg-Kreis sowie die Kita Papatya der Arbeiterwohlfahrt erhielten beim Schützenempfang jeweils 250 Euro, die Brudermeister Walter Hoffmann überreichte. Beide Einrichtungen hatten ähnliche Wünsche: Sie wollen das Geld für einen Ausflug mit Kindern und Angehörigen zu einem Tierpark oder Zoo nutzen.

Dank an die Godesberger Schützenvereine

Burmester dankte den Vertretern der Rüngsdorfer Schützen, der Hubertusschützen aus Mehlem, Bad Godesberg und Lannesdorf sowie den Sebastianusschützen Mehlem, der Sankt-Georg-Bruderschaft Plittersdorf und den Sportschützen Ännchen für die Weiterführung der Tradition und des Ehrenamts.

„Die Schützen setzen ein Zeichen für Gemeinschaft“, sagte sie. Ihre Feste hätten einen integrativen Charakter. Dieter Mallwitz, Brudermeister der Mehlemer Hubertusschützen, dankte seinerseits im Namen aller dafür, dass die Vereine im Stadtbezirk Bad Godesberg auch 50 Jahre nach der Eingemeindung in Bonn mit diesem Empfang ihre Eigenständigkeit wahren können.

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