Kürzungen beim DAAD Personalabbau in Bad Godesberg ist „unumgänglich“

Plittersdorf · Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der seinen Sitz in Plittersdorf hat, steht vor großen finanziellen Einschnitten. Betroffen sind davon vor allem Stipendien und andere Förderprojekte des DAAD. Auch am Personal muss gespart werden.

 Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat seinen Sitz an der Kennedyallee in Plittersdorf.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat seinen Sitz an der Kennedyallee in Plittersdorf.

Foto: Axel Vogel

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der seinen Sitz an der Kennedyallee in Plittersdorf hat, steht „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ vor umfangreichen Budget-Kürzungen. Das teilte der DAAD am Freitag mit. Das Angebot an Stipendien und in der Mobilitätsförderung in Projekten deutscher Hochschulen müsse daher „kurzfristig und umfassend reduziert werden“, heißt es. Nach aktuellen Informationen könnten alleine rund 6000 Stipendien wegfallen.

„Die vom Bundeskabinett beschlossenen Kürzungen unserer Grundfinanzierung durch das Auswärtige Amt sind ein erheblicher Einschnitt in die finanzielle Ausstattung und damit in die weltweite Arbeit des DAAD. Sie werden unsere Fördermöglichkeiten für Hochschulen, Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Jahre deutlich reduzieren“, so DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee.

DAAD wurde 1925 gegründet

Gegründet wurde der DAAD im Jahr 1925 und bezeichnet sich selber als „die weltweit größte Förderorganisation“ für den internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Seit der Gründung hätten bereits 2,8 Millionen Akademiker im In- und Ausland unterstützt werden können. Der DAAD in Bad Godesberg vergibt nicht nur Stipendien, sondern unterstützt die Hochschulen in Deutschland bei ihrer Internationalisierung, stärkt die deutsche Sprache im Ausland und hilft Entwicklungsländern beim Aufbau leistungsfähiger Hochschulen. Das Geld dafür stamme überwiegend aus Bundesmitteln verschiedener Ministerien, insbesondere vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, von der Europäischen Union sowie von Unternehmen, Organisationen und ausländischen Regierungen.

Wie der DAAD mitteilte, ist die sogenannte institutionelle Förderung durch das Auswärtige Amt von 204 Millionen im vergangenen Jahr auf 195 Millionen in diesem Jahr gesunken und soll im kommenden Jahr auf 191 Millionen Euro zurückgehen.

Diverse Programme und Stipendien werden gekürzt

Von den „großen Einschnitten“, wie der DAAD die Kürzungen selber betitelt, sind nicht nur die Stipendien betroffen. Es sollen 700 Langzeitstipendien wegfallen auch die Förderung von Vortrags- und Kongressreisen, Sommer- und Winterkursen sowie sämtliche weitere Kurzzeitförderungen müssen ebenfalls gestrichen werden. Dies betreffe rund 5000 Menschen pro Jahr. Lektorate und Dozenturen an ausländischen Hochschulen könnten nicht nachbesetzt werden, mittelfristig würden auch 100 der weltweit knapp 450 Standorte wegfallen, an denen Wissenschaftler das deutsche Hochschulsystem vertreten.

„DAAD bleibt weiterhin fest in Bonn verwurzelt“

Aber auch am DAAD-Sitz in Bad Godesberg werden die Kürzungen zu spüren sein. „Durch diese Einschnitte, insbesondere bei Stipendienprogrammen und der Mobilitätsförderung der Hochschulen, wird auch ein Abbau von Personalstellen an den Standorten Bonn und Berlin sowie im globalen Netzwerk unumgänglich“, sagte DAAD-Sprecher Michael Flacke dem GA. Konkrete Zahlen, wie viele Stellen wegfallen werden, konnte er allerdings noch nicht nennen. „Weitere Details dazu sind nach der endgültigen Festlegung der Höhe der Einschnitte in der Finanzierung des DAAD durch das Auswärtige Amt absehbar. Diese stehen erst nach der Verabschiedung des Bundeshaushalts 2023 Ende des Jahres final fest“, so Flacke weiter. Eines konnte der Sprecher allerdings versichern: „Der DAAD bleibt unabhängig dieser Entwicklung weiterhin fest in Bonn beziehungsweise Bad Godesberg verwurzelt und mit unseren Partnerinstitutionen weltweit verbunden.“

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