Geldautomaten-Sprengung in Godesberg Polizei sucht nach gelbem Cross-Motorrad

BAD GODESBERG · Nachdem in Bad Godesberg bisher zahlreiche Geldautomaten gesprengt worden sind, verfolgt die Polizei eine erste Spur. Die Beamten suchen nach einem gelben Cross-Motorrad, das in der Nacht zum 16. Januar in Plittersdorf gestohlen wurde.

In den vergangenen Monaten sind in Bad Godesberg einige Geldautomaten gesprengt worden - zuletzt in der Nacht zum 16. Januar in der Commerzbank am Michaelsplatz. Jetzt hat die Polizei eine erste Spur auf die Männer, die dafür verantwortlich sein sollen. Die beiden Verdächtigen, die Sturmhauben trugen, so dass ihre Gesichter verdeckt waren, wurden auf einem gelben Cross-Motorrad in der Nähe des Tatortes gesehen. Die Beamten vermuten, dass es sich bei dem Fahrzeug um eine gelbe BMW F 650 GS mit dem Kennzeichen BN-BQ 57 handelt. Solch eine Maschine wurde in der Nacht zum Samstag, 16. Januar, auf der Germanenstraße in Plittersdorf gestohlen - und zwar kurz bevor der Geldautomat gesprengt wurde.

Der Besitzer, der den Diebstahl am Samstagnachmittag bemerkte, erstattete um 18.15 Uhr Anzeige bei der Polizei. Die Beamten gehen nun davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen dem Diebstahl und der Explosion besteht. Die zuständigen Ermittler des Kriminalkommissariats 34 veröffentlichen ein Beispielfoto des gestohlenen Motorrads, da es kein Bild des Originals gibt. Wer am Samstag, 16. Januar, zwischen Mitternacht und 4.45 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge auf der Germanenstraße gesehen hat, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Das gilt auch für diejenigen, die nach 4.45 Uhr ein gelbes Cross-Motorrad in Bad Godesberg bemerkt haben, mit dem zwei Personen unterwegs waren. Besonders auffällig: Die Männer trugen keine Helme sondern lediglich Sturmhauben. Hinweise nehmen die Ermittler unter 0228/150 oder per E-Mail an KK34.Bonn@polizei.bonn.nrw.de entgegen.

Schaut man sich die Liste der gesprengten Geldautomaten im Bonner Stadtgebiet an, sticht eins sofort ins Auge: Die Täter schlagen vor allem in Bad Godesberg zu - bis auf einen Versuch im Bonner Norden. Zunächst traf es die Deutsche Bank am Moltkeplatz, dann die Sparkasse am Heiderhof und die VR-Bank in Lannesdorf bis zuletzt die Commerzbank am Michaelsplatz Ziel der Täter war. Doch warum sind die Männer, die die Automaten mit einem Gasgemisch zur Explosion bringen, im Bonner Süden unterwegs? Dazu macht die Polizei keine detaillierten Angaben. Nur soviel: "Ein Aspekt könnten die guten Fluchtmöglichkeiten sein." So könnten die Täter, die in den meisten Fällen auf Motorrädern oder -rollern zügig davon fahren, zum Beispiel schnell in den Wald gelangen. Und dort ungesehen verschwinden.

Wie berichtet, sind die Taten in Bad Godesberg keine Einzelfälle: Sie passten in eine Reihe von Sprengungen, mit denen professionelle Banden Nordrhein-Westfalen überziehen. Bisher verzeichnet das Landeskriminalamt 74 versuchte und vollendete Taten. Die Beamten des LKA, die eigens eine Ermittlungsgruppe gegründet haben, vermuten, dass es sich um mehrere Gruppen handelt. Diese Annahme wird durch die Tatsache gestützt, dass die Polizei im vergangenen Dezember zwei Troisdorfer festgenommen hat, die für mindestens sieben Geldautomaten-Sprengungen in der Region verantwortlich sein sollen.

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