Bauarbeiten an der Friesdorfer Straße Polizei zieht auf Haribogelände in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Die Polizeiwache in Bad Godesberg zieht von der Zeppelinstraße an die Friesdorfer Straße. Die ersten Bagger sind schon im Einsatz.

Die Gerüchte vom vergangenen Herbst haben sich bestätigt: Die Bad Godesberger Polizeiwache wird von der Zeppelinstraße an die Friesdorfer Straße ziehen. Für das ehemalige Grundstück des liegt die Baugenehmigung für den ersten Bauabschnitt vor, die ersten Bagger sind schon im Einsatz. Vor allem Süßwarenherstellers Haribo geht es derzeit darum, das neue Viertel anzubinden. So wird derzeit die Kreuzung zur Elsässerstraße umgebaut, für die Autofahrer ist es enger geworden.

Der Projektentwickler Hafa GmbH hatte die Pläne mit der Polizei im vergangenen Jahr noch nicht bestätigt (der GA berichtete). Und auch im Polizeipräsidium gab es keine Äußerungen zu konkreten Immobilien. Nun steht fest, dass die Wache einen abgeschlossenen Eckbau an der erweiterten Kreuzung bekommt, der sich ins gesamte Bauvorhaben integriert. Er befindet sich dann gegenüber dem heutigen Küchenstudio. Die Polizei erhält ab Herbst 2020 drei Etagen samt Staffelgeschoss, so Hafa-Sprecher Andreas Thamm auf GA-Anfrage.

In Richtung Weißenburgstraße schlössen sich später auf Parterre 500 Quadratmeter Einzelhandel für Nahversorgung an, etwa ein Bäcker und ein Frisör. Die genauen Läden stünden allerdings noch nicht fest. Weitere Details wollen der Investor, Bonns Wirtschaftsförderung und Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa am Freitag bekanntgeben. An der Zeppelinstraße gibt es die Wache schon seit 60 Jahren. Da ist es mittlerweile nicht nur zu eng, sondern es fehlen auch Grundvoraussetzungen wie Barrierefreiheit, sichere Türen und eine „beschusshemmende Verglasung“, so die Polizei.

Auswirkungen für Autofahrer

Die Autofahrer bekommen die Auswirkungen des Baubeginns am neuen Standort jetzt schon zu spüren. Denn die Friesdorfer Straße ist derzeit ein Nadelöhr, durch das auch Lastwagen und Busse hindurchmüssen. Nachbarn sagen, dass es vor allem die Feuerwehr schwer habe, bei Einsätzen aus ihrer Einfahrt der Wache 3 herauszufahren. Thamm hat bislang nicht gehört, dass es zu Problemen gekommen sei.

„Sollte es durch die Bauarbeiten zu Behinderungen, etwa durch einen Stau, kommen, kann die Weststraße genutzt werden“, teilt Stefanie Zießnitz vom Presseamt der Stadt mit. Zudem gebe es auch noch die Nebenausfahrt zur Sankt-Augustinus-Straße. Es stimme nicht, dass die nicht offiziell sei, wie es Anwohner erfahren haben wollten. „Aufgrund der Durchfahrtshöhe von 3,30 Metern zur Friesdorfer Straße hin sind die beiden Wechselladerfahrzeuge der Feuerwache 3 gezwungen, bei jeder Wachausfahrt die Sankt-Augustinus-Straße zu nutzen“, sagt Zießnitz. Generell gelte, dass Straßenbaustellen in der Regel so eingerichtet werden, dass die Feuerwehr passieren kann. „Falls das nicht geht, stimmen sich Feuerwehr und Tiefbauamt über Alternativen ab.“

Hafa muss den Kreuzungsumbau, der bis Ende Juni dauern wird, selbst bezahlen. Das ist über einen Vertrag mit der Stadt geregelt. Architekt Frank Piotrowski rechnet mit Kosten von mindestens 200 000 Euro. Es entsteht auch die Stichstraße ins Neubaugebiet, deren Unterbau aus Resten der geschredderten Fabrikgebäude bestehen wird. Die Steinhaufen dafür sind derzeit auf dem Gelände verteilt.

Als nächstes wird dann der Haribo-Fabrikverkauf am Ende der neuen Stichstraße gebaut. Bis Ende des Jahres muss er fertig sein. An seiner alten Stelle kann dann der neue, hufeisenförmiger Wohn- und Gewerbekomplex entstehen, der neben dem Gewerbe 90 Mietwohnungen Platz bietet. Damit im Inneren ein Park mit Bäumen errichtet werden kann, verzichtet Hafa auf eine Tiefgarage und baut stattdessen an der Stichstraße ein Parkhaus. Insgesamt handelt es sich vom Bebauungsplan her um ein Mischgebiet mit Büros und Gewerbe. Im nördlichen Bereich wird auch gebaut: Dort wächst der neue Büro- und Produktionsstandort der Firma Sicat, die Soft- und Hardware-Lösungen für Zahnarztpraxen und Dentallabore anbietet.

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