Kirchenvertreter zu Besuch in Bad Godesberg Präses erlebt die Vielfalt der Arbeit mit Familien hautnah

Bad Godesberg · Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, besucht das Haus der Familie in Bad Godesberg. Dabei zeigt sich der Amtsträger beeindruckt vom Angebot der Familienbildungsstätte und lässt sich dessen Strahlkraft vor Augen führen.

 Zum Austausch im Haus der Familie: (v.li.) Leiterin Katharina Bete, Präses Thorsten Latzelt, Superintendentin Claudia Müller-Bück und Pfarrer Oliver Ploch.

Zum Austausch im Haus der Familie: (v.li.) Leiterin Katharina Bete, Präses Thorsten Latzelt, Superintendentin Claudia Müller-Bück und Pfarrer Oliver Ploch.

Foto: Alexander Barth

Thorsten Latzel scheint sichtlich angetan von der Arbeit, den die vielzitierte Basis in der Bad Godesberger Friesenstraße leistet. „Sie haben hier einen besonderen Ort, Sie leisten besonderes, Sie stärken die Gesellschaft“ – diese Würdigung hat der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) den Mitarbeitenden am Haus der Familie ins unsichtbare Stammbuch geschrieben. Zuvor hatte sich Latzel bei seinem Besuch im Bonner Süden einen Eindruck vom täglichen Betrieb gemacht, inklusive Einblicke in das vielfältige Angebot für Eltern, Kindern und Senioren.

Der 52-Jährige, seit 2021 an der Spitze der rheinischen EKiR, ließ sich bei einem ausgiebigen Rundgang von Hausherrin Katharina Bete und den anderen Hauptamtlichen unter anderem das offene Elterncafé, den Werkbereich und den Gymnastikraum zeigen, nicht ohne auch mit den Nutzenden das Gespräch zu suchen. „Ich habe das Mehrgenerationenhaus mit eigenen Augen gesehen“, sagte Latzel. „Die Energie und das Engagement sind spürbar, ebenso die Dankbarkeit, mit der die Gäste den Mitarbeitenden begegnen.“

„Das Haus der Familie kennt man“

Bei der Hausführung, im Dialog mit Besuchenden und beim anschließenden Tischgespräch mit Mitarbeitenden erhielt der Theologe zudem einen Eindruck davon, wie das Haus „aus dem Viertel heraus nach Godesberg strahlt“ – so drückte es Oliver Ploch aus, Pfarrer der Thomas-Kirchengemeinde und dem Haus der Familie seit Jahren eng verbunden. Den Status der Einrichtung, die seit mehr als 50 Jahren besteht, erklärt er greifbar und mit einem Augenzwinkern so: „Das Haus der Familie kennt man. Wahrscheinlich ist es für sich deutlich bekannter als die Gemeinde selbst. Es ist ein Anker für so viele.“

250 Menschen, die täglich die Kursangebote nutzen, von der Geburtsvorbereitung über die musikalische Erziehung bis zu Handarbeitskursen und Generationenbegegnung – diese und weitere Zahlen ließ sich der Präses ebenfalls präsentieren. 120 Ehrenamtliche arbeiten mit, 140 Kursleitende ermöglichen ein Programm, das auf 10.000 Unterrichtsstunden pro Jahr kommt. Häuser wie dieses leisteten mit ihrer Diversität wertvolle Arbeit, die unbezahlbar sei. „Wir leben Toleranz und Akzeptanz vor, wir überwinden Sprachgrenzen und kulturelle Hintergründe“, gab sich Bete ihrerseits selbstbewusst.

Wünsche und Vorstellungen aufgenommen

Ihr Anliegen für den Besuch des Amtsträgers der rheinischen Kirche: „Wir wollen vermitteln, welche Bedürfnisse Familien aktuell haben, was sie beschäftigt und natürlich, welche Antworten und Angebote wir liefern können.“ Gefragt vom Präses nach Wünschen und Vorstellungen hatten die Hauptamtlichen vor allem finanzielle und planerische Sicherheit im Blick, „um das Angebot aufrecht zu erhalten, was so viele Menschen dankbar annehmen“, sagte Anja-Maria Gummersbach stellvertretend.

Für die Arbeitsgruppe Zukunftssicherung formulierte die Leiterin: „Wir wollen am liebsten so weit wie möglich weg von projektbezogener Förderung, hin zu einem längerfristigen Angebot, was für Mitarbeitende, Ehrenamtler und Gäste gleich wichtig ist.“ Amtsträger Latzel versprach wenig überraschend, die Wünsche aufzunehmen und in seinen Einflussbereich aufzunehmen. Das Team des Hauses der Familie werde den Fortgang wohlwollend beobachten, sagte Bete zum Tagesabschluss.

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