Quartiersmanagement Lannesdorf/Mehlem Ehrenamtliche haben viele neue Angebote fürs Viertel

Lannesdorf/Mehlem · Das Quartiersmanagement Lannesdorf/Mehlem ist in neue Räume eingezogen. Gleichzeitig sorgen neue Ehrenamtliche für frischen Wind. Sie wollen sich auch von Corona nicht aufhalten lassen und haben viele neue Ideen.

Ines Jonas (v.l.), Maike Rolfs und Nora-Kristin Lorenz probieren das Spiel mit den Quartiers-Pärchen aus.

Foto: Petra Reuter

Im letzten Herbst verstärkte mit Maike Rolfs ein neues Gesicht das Team im Quartiersmanagement Lannesdorf/Mehlem. Der frische Wind, den sie mitbrachte, wurde nun noch einmal verstärkt: durch Nachwuchs unter den Ehrenamtlern und den Umzug in ein neues Domizil in der Ellesdorfer Straße 52. Da lassen sich die Aktiven auch von Corona nicht aufhalten und schmieden weiter spannende Pläne für ihr Viertel. „Vieles ist möglich“, fanden sie unisono.

Seit vielen Jahren bietet das Quartiersmanagement unter der Ägide der evangelischen Frauenhilfe Rheinland Raum für Begegnungen – zum Angebot zählen unter anderem Beratungen, Lesungen, die Zusammenarbeit am Piko-Park und das Repair-Café. Um für die Menschen Gemeinschaft innerhalb des Viertels zu schaffen, hatten die Aktiven vor Weihnachten ein Gedächtnisspiel-Projekt unter der Leitung der neuen Ehrenamtlerin Nora-Kristin Lorenz in Gang gesetzt. Viele Akteure waren daraufhin mit Handys und Fotoapparaten unterwegs, um typische und interessante Orte ihres direkten Lebensumfelds für das Memo-Spiel „Quartierts-Pärchen" zu fotografieren.

„Ich lebe seit vier Jahren hier im Viertel“, erzählte Lorenz. Als sich mit Corona ihr Arbeitsleben ins Home-Office verlagerte und der Weg zur Arbeit wegfiel, blieb plötzlich viel mehr Zeit übrig. „Die wollte ich sinnvoll füllen.“ So stieß die 27-Jährige im März des letzten Jahres zum Ehrenamtlerteam des Quartiersmanagements. Nach dem großen Erfolg des Memo-Spiel-Projekts mit einer Auflage von 150 Spielen fasst Lorenz zusammen mit dem Team nun ein Kochbuch-Projekt ins Auge.

Zwar sei noch nicht alles bis zum letzten Detail festgezurrt. Die Eckdaten seien dennoch klar: Es sollen sich alle in Lannesdorf und Mehlem an einem Kochbuch beteiligen können, das den Charakter des Quartiers vom klassischen lokalen Rezept über Lieblingsrezepte im Viertel bis zum aus der Heimat mitgebrachten Rezept spiegelt.

Die Voraussetzungen für viele neue Projektideen könnten nach dem Umzug kaum besser sein: „Wir haben jetzt mehr Platz und zwei Räume, die man auch zu einem großen Raum umfunktionieren kann und eine kleine Kapelle“, erzählte Rolfs von den neuen Möglichkeiten in der Hausnummer 52 der Ellesdorfer Straße. Die Lieferung der Küche sei für Februar vorgesehen. Somit könnten vielleicht auch das Stadtteilfrühstück und der Mittagstisch bald wieder angeboten werden, hoffte die Quartiersmanagerin.

Zu den frischen Ideen der Aktiven zählen unter anderem einen Selbstbehauptungskurs für Mädchen und eine Quartiersbank. „Die Bank ist wie eine Schubkarre gebaut“, erklärte Rolfs. So sei sie flexibel einsetzbar und lade bei Veranstaltungen zum Verweilen und Miteinander-in-Kontakt-treten ein. Ebenfalls im Gespräch sind eine Vortragsreihe mit Nachhaltigkeitsthemen, aktives Gärtnern, die gemeinsame Gestaltung des Bereichs vor dem Quartiersbüro sowie ein Skateboard-Kurs für Mädchen, ein „Umsonst-Schrank“ oder eine „Leih-Bar“.

Das Beteiligungsprinzip des Quartiersmanagements sieht vor, Menschen und Gruppen bei Aktivitäten für ihren Stadtteil zu fördern. Geld dafür sei noch da, so Jonas. Wenn also jemand eine Idee hat, wie er sich zugunsten seines Stadtteils engagieren kann und zugleich gemeinsame Aktivitäten in Gang setzen möchte, kann er sich beim Quartiersmanagement melden. „Wir helfen dann bei den Anträgen für die städtischen Gelder“, sagte Jonas.