Rope Skipping "R(h)einspringer"-Abteilung des GTV feiert zehnjähriges Bestehen

BAD GODESBERG · Jeder hat es irgendwann einmal gemacht, und mehr als ein Seil braucht es dafür nicht: Im "Rope Skipping" gibt es mittlerweile richtige Meisterschaften. Auf Deutsch heißt es Seilchenspringen, aber das hören die Sportler gar nicht gerne.

 Sie hat den Dreh raus: Lea Vollmer macht seit sechs Jahren Rope Skipping beim GTV. "Das sieht alles sehr einfach aus, ist aber extrem schwierig", sagt sie.

Sie hat den Dreh raus: Lea Vollmer macht seit sechs Jahren Rope Skipping beim GTV. "Das sieht alles sehr einfach aus, ist aber extrem schwierig", sagt sie.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Rope Skipping ist viel professioneller", sagt Anne Wellmann, die im Godesberger Turnverein vor zehn Jahren die Seilspringer-Abteilung "R(h)einspringer" ins Leben rief. In der Turnhalle der Grundschule Heiderhof feierten sie am Wochenende das Jubiläum.

Angefangen hatte alles, als Wellmann von Hessen nach Bonn zog. "Dort war ich schon Trainerin, in Bonn gab es die Sportart noch nicht", erzählt sie. In den Schulen machte sie Werbung für das Seilspringen und legte überall Handzettel aus. Aus anfänglich fünf wurden es mit der Zeit immer mehr Sportler. Mittlerweile sind es 50 Aktive, die regelmäßig die Seile in die Hand nehmen.

"Auch wenn es im Vergleich mit den anderen eine sehr kleine Abteilung ist, ist sie ein Aushängeschild", lobt GTV-Vorsitzender Manfred Zachcial die Sportler. Erst war das Rope Skipping als Gesundheitssport gedacht, der entwickelte sich aber schnell zum Wettkampfsport. Aus Bad Godesberg sandte man Teilnehmer zu landesweiten Turnieren, einmal sogar zu den Deutschen Meisterschaften.

Bis eine Choreografie für die Wettkämpfe steht, vergeht bis zu einem Jahr. "Beim Auftritt müssen die Figuren zur Musik passen", sagt Sabine Leistikow, die mit Wellmann die Sportler trainiert. An ihren Küren arbeiten die Seilspringer selber mit. Schlager wird da nicht gespielt, meist sind es aktuelle Charthits. "Das ist ein bisschen wie Tanzen", erklärt Leistikow. Das schwierige sei, im Takt und in der Gruppe vor allem synchron zu springen. "Das macht es auch zu einem Teamsport."

Trainiert wird in mehreren Gruppen von Einsteigern bis Fortgeschrittenen. "Das Alter spielt erstmal keine Rolle", sagt Wellmann. Da kann es passieren, dass Sechsjährige neben 16-Jährigen durch die Halle hüpfen. Wer viel Talent und Ehrgeiz hat, wird von ihr gesondert unterrichtet. "Das ist dann schon sehr leistungsorientiert", sagt Wellmann.

Ein Spitzen-Springer muss körperlich absolut fit sein. "Rope Skipping fordert Kondition, Kraft und Koordination." Neben den Auftritten gibt es eine Wertung, in der die Sprünge auf Zeit gemessen werden. Dann reichen die einfachen Kunststoffseile nicht mehr aus, für hohe Geschwindigkeiten gibt es welche mit einem innenliegenden Draht.

Schlägt dieses Seil gegen Arme oder Beine, ist es wie ein Peitschenhieb. "Manchmal habe ich nach dem Training die ganzen Beine voller Striemen", sagt die 14-jährige Lea Vollmer. Spaß macht es trotzdem, seit sechs Jahren ist sie dabei. Die Grundkenntnisse zu erlernen sei schwer gewesen, erst nach zwei Jahren habe sie den Dreh raus gehabt.

Die Technik ist wichtig, genauso wie das Taktgefühl zu haben. Im Kopf zählt sie beim Springen deshalb immer mit. "Das sieht alles sehr einfach aus, ist aber extrem schwierig."

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