Ausstellung von Ingrid Zeddelmann Radierungen im Aquatinta-Verfahren

BAD GODESBERG · Detaillierte Plastiken und Aquatinta-Radierungen der Künstlerin Ingrid Zeddelmann stellt das Haus an der Redoute aus. Aus über 80 Einzel- und Gruppenausstellungen der Künstlerin, verteilt über die vergangenen 25 Jahre, wurden 14 Ton- und Bronzearbeiten sowie 40 Radierungen ausgewählt.

 Eine Auswahl aus ihrem 25-jährigen künstlerischen Schaffen zeigt Ingrid Zeddelmann im Haus an der Redoute.

Eine Auswahl aus ihrem 25-jährigen künstlerischen Schaffen zeigt Ingrid Zeddelmann im Haus an der Redoute.

Foto: Ronald Friese

Zeddelmanns erste Arbeiten mit dem Material Ton entstanden vor rund 40 Jahren. Damals meldete sie sich für einen Malkurs an, an dem sie wegen Überfüllung aber nicht teilnehmen konnte. Stattdessen besuchte sie einen Töpferkurs. Obwohl es reiner Zufall war, der sie zum Ton führte, entwickelte sie schnell eine Faszination für das Material, sagte sie.

Künstler-Kollegin Erika Kömpel gab bei der Vernissage weitere Einblicke in ihren Werdegang. Ab 1976 wurde die Künstlergruppe Semikolon zur "künstlerischen Heimat" Zeddelmanns.

Fast 30 Jahre lang schuf sie hier Plastiken aus Ton und Bronze. Um ihre Technik zu verbessern, besuchte sie Kurse an der Europäischen Akademie für Bildende Kunst in Trier. An ihrem Verständnis von menschlichen Proportionen und Perspektiven feilte sie jahrelang in Aktzeichenkursen.

Schließlich versuchte sie eine künstlerische Neuorientierung und widmete sich seit 2005 ganz den Radierungen. Im 16. Jahrhundert kam die aufwendige Technik zum ersten Mal zum Einsatz und sie findet, dass alte Techniken es wert seien, erhalten zu werden. Bei der Radierung werden eingeritzte Metallplatten mit Farbe überzogen und als Druckvorlage verwendet.

Zeddelmann nutzt eine spezielle Art der Radierung, die Aquatinta-Radierung, mit der eine flächige Wirkung erzielt werden kann. Teilweise sind ihre Radierungen mehrfarbig gedruckt oder im Nachhinein handkoloriert. Zur Verdeutlichung der Technik hat die Künstlerin zwei bearbeitete Platten und einen eigens verfassten Text zur Radierung ausgelegt.

Thematisch sind ihre Bilder einerseits von Stadtansichten, andererseits von Tieren geprägt. Vor allem Raubkatzen haben es ihr angetan. Löwen, Geparden und Tiger zieren viele Werke. Auch Vögel sind vertreten. In "Beutefang" setzt eine Eule mit ausgebreiteten Flügeln und ausgefahrenen Krallen ihrer Beute nach.

Menschen schaffen es normalerweise nicht in ihre Radierungen - eine Ausnahme bildet das Werk "New York I", auf dem vier Kinder buchstäblich im Scheinwerferlicht stehen. Nur eines der Kinder hat ein Gesicht, ein Junge mit roter Kappe. Zentral im Hintergrund steht ein Wolkenkratzer, den der Lichtstrahl provokant durchkreuzt.

Geöffnet ist die Ausstellung im Haus an der Redoute, Kurfürstenallee, bis 13. September mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr.

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