Prozess in Bad Godesberg Randalierer trat aus Wut Autospiegel ab

BONN · Seine eigenwillige Art, Aggressionen abzubauen, hat einen 23-Jährigen jetzt vor das Amtsgericht gebracht: In zwei Nächten hatte der Gelegenheitsjobber sich in Bad Godesberg an insgesamt 19 Autos zu schaffen gemacht.

Durch das Abtreten von Außenspiegeln und das Laufen über ein Auto hatte er einen Gesamtschaden von 10.500 Euro verursacht. Seine Erklärung nun vor dem Amtsrichter lautete: "Ich war wütend. Das war nicht mehr unter meiner Kontrolle." Die Frage, warum er so wütend war, wollte der Angeklagte allerdings nicht beantworten. In der Nacht auf den 20. Mai 2011 hatte er unter anderem in der Rheinallee randaliert.

Noch vor Ort war der Betrunkene festgenommen worden. Doch dies scheint ihn nicht sonderlich beeindruckt zu haben: Nach seiner Entlassung gegen 3.30 Uhr hatte er den Außenspiegel eines weiteren Fahrzeugs abgetreten. Am Abend des 30. Mai war er dann auf dieselbe Art und Weise ausgerastet. Diesmal war allerdings kein Alkohol im Spiel, ein Drogentest blieb negativ. Daraufhin wurde er in die Landesklinik eingewiesen.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung des 23-Jährigen hatten die Ermittler ein Paar Turnschuhe gefunden, denen die auf dem beschädigten Auto mit einer Gelfolie gesicherten Abdrücke eindeutig zugeordnet werden konnten.

Heute sieht sich der junge Mann nach eigenen Angaben auf einem guten Weg. Derzeit sitzt er im Gefängnis. Dort vollbüßt er eine Ersatzfreiheitsstrafe, da er eine verhängte Geldstrafe nicht vollständig abbezahlen konnte. Nach seiner Entlassung wird er nun vor einem noch höheren Schuldenberg stehen: Wegen Sachbeschädigung wurde er zur Zahlung von 600 Euro (200 Tagessätze à drei Euro) verurteilt.

Zudem wird er für die an den Autos entstandenen Schäden aufkommen müssen. Im Prozess hat er sich bereits mit drei Geschädigten darauf geeinigt, sobald er kann, insgesamt 950 Euro an die Autobesitzer zu zahlen. Des Weiteren werden sich wohl die Versicherungen bei dem Randalierer melden und ihrerseits versuchen, Geld von ihm zu bekommen.

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