Kunstwerk im Kurfürstenbad Rekonstruktion des Magar-Mosaiks soll 275.000 Euro kosten

Bad Godesberg · Die Rekonstruktion des Magar-Mosaiks im Kurfürstenbad darf aus Urheberrechtsgründen nur von einer ganz bestimmten Firma ausgeführt werden. Das Kunstmuseum Bonn bewertet das Werk des Bad Godesberger Künstlers als ein „zentrales Dokument“ für die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte.

Auf einem Glasmosaik-Stein sind sowohl Paul Magar, als auch die ausführende Firma aus Linnich verewigt.

Auf einem Glasmosaik-Stein sind sowohl Paul Magar, als auch die ausführende Firma aus Linnich verewigt.

Foto: Maximilian Mühlens

Kurz nach dem GA-Bericht, dass das Original-Mosaik von Paul Magar im Kurfürstenbad nicht gerettet werden kann, hat sich nun auch die Stadtverwaltung mit einer Vorlage zu den Planungen geäußert. Darin schlägt die Verwaltung der Bezirksvertretung Bad Godesberg die Rekonstruktion des Mosaiks „Heiterer Tag am Wasser“ vor. Dazu sollen Teile des Originals im Rahmen der Rückbaumaßnahmen selektiert werden, um eine Nachnutzung zu ermöglichen. Sobald der Neubau des Kurfürstenbads stehe, soll das Mosaik an „einer signifikanten Stelle“ eingebaut werden.

Ausschreibung musste aufgehoben werden

In den Rückbaukosten des Bades von geschätzt 4,5 Millionen Euro war der Ausbau und die Einlagerung des Mosaiks bereits berücksichtigt, so die Verwaltung. „Die Leistungen zum Ausbau des Mosaiks wurden im Zeitraum Juli/August 2022 beschränkt ausgeschrieben. Die Ausschreibung musste aufgehoben werden, da kein Angebot eingegangen war“, so die Verwaltung in der Vorlage. Damit bestätigt sie entsprechende GA-Informationen. Im Anschluss habe es weitere Prüfungen gegeben, die zum Ergebnis hatten, dass „das zunächst beabsichtigte Verfahren wenig erfolgversprechend ist“. „Abnahmeproben im Zuge der beschränkten Ausschreibung haben gezeigt, dass sich das Mosaik nicht zerstörungsfrei vom Untergrund lösen lässt. Durch die Feuchtigkeit in Verbindung mit dem Chlor haben sich die Glasmosaikplatten mit dem Untergrund extrem stark verbunden“, führt die Verwaltung weiter aus. Daher wurde nach Alternativen gesucht.

Nur eine bestimmte Firma darf Rekonstruktion ausführen

Die vorgeschlagene Rekonstruktion könne aus Urheberrechtsgründen nur von der ursprünglichen Ersteller-Firma Oidtmann aus Linnich ausgeführt werden. „Die Firma Oidtmann ist im Besitz aller notwendigen Unterlagen zur Rekonstruktion. Im Vorfeld wurden hierzu auch Abstimmungsgespräche mit der Nachlassverwalterin, Frau Hölzer-Magar – Tochter von Paul Magar –, geführt. Frau Hölzer-Magar ist mit der Vorgehensweise einverstanden. Sie würde die Rekonstruktion künstlerisch begleiten“, heißt es weiter. Darüber hinaus habe das Kunstmuseum Bonn das Werk begutachtet und es als „ein zentrales Dokument“ für die Geschichte Bad Godesbergs und Bonns, aber auch für die deutsche Kunst- und Kulturgeschichte, bewertet.

Finanzmittel stehen bereit

Die Verwaltung rechnet mit einer „authentischen und gültigen Wiederherstellung“, weil der ursprüngliche Ersteller beteiligt sei. Für das Prozedere müsse ein Gerüst im Kurfürstenbad aufgestellt werden, um etwa 75 Muster entnehmen zu können. Die Rekonstruktion werde rund 275.500 Euro kosten. Die Finanzierung erfolge gemäß des Beschlusses der Bezirksvertretung Bad Godesberg (BV) vom 8. Juni 2022 aus der Pauschale Bäderkonzept. Die Mittel stünden im investiven Haushalt des Sport- und Bäderamtes zur Verfügung. Was mit dem Original-Werk passiert, verrät die Stadt indes nicht. Über die Vorlage soll in der nächsten Sitzung der BV am 18. Januar 2023 entschieden werden.

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