Godesberger Polizeiwache Relativ ruhige Feiertage

Bad Godesberg · Sonntag, 27. Dezember, 10.30 Uhr, Polizeiwache Bad Godesberg. Oberkommissar Carsten Meyer sitzt vor vier Bildschirmen. Einer dient sozusagen der eigenen Sicherheit, der Videoüberwachung rund um das Gebäude an der Ecke Zeppelinstraße/Theodor-Heuss-Straße.

 Alles im Blick: Oberkommissar Carsten Meyer arbeitet in der Godesberger Wache mit vier Monitoren.

Alles im Blick: Oberkommissar Carsten Meyer arbeitet in der Godesberger Wache mit vier Monitoren.

Foto: Horst Müller

Die anderen drei Bildschirme sind für die polizeiliche Ermittlungsarbeit da. Die Lage im Stadtbezirk? "Total ruhig", sagt Polizeihauptkommissar und Dienstgruppenleiter Stefan Scharfenstein. Das gilt im Prinzip auch für die vergangenen drei Feiertage. Scharfenstein bezeichnet die Weihnachtsfeiertage insgesamt als "relativ ruhig".

Zu tun hatte die Polizei in Bad Godesberg trotzdem. "Die Einbrüche hielten sich in Grenzen. Es gab sieben Fälle", berichtete Polizeihauptkommissarin Ruth Braun von der Pressestelle der Bonner Polizei. Verkehrsunfälle mussten die Beamten nicht aufnehmen, aber es gab ein aufgebrochenes Autos, aus dem zwei Laptops gestohlen wurden, und einen fehlgeschlagenen Versuch von "Cashtrapping" (siehe Text unten), bei dem die Täter einen Geldautomaten an der Ubierstraße manipuliert hatten.

Ein 82-jähriger Mann wurde am ersten Weihnachtstag Opfer eines unbekannten Täters, als er gegen 11.45 Uhr auf der Straße "Am Arndtplatz" in Richtung Beethovenallee entlangging. Der Unbekannte kam ihm auf einem Fahrrad entgegen, hielt bei dem 82-Jährigen an und bat diesen, ihm Geld zu wechseln. Als der Passant sein Portemonnaie in die Hand nahm, riss ihm der Unbekannte dieses aus der Hand, wodurch der 82-Jährige zu Fall kam und sich leicht verletzte. Der Täter flüchtete mit der Geldbörse, in der sich Bargeld befand, in unbekannte Richtung. Eine böse Weihnachtsüberraschung.

Unterm Tannenbaum ging es in Godesberg offenbar friedlich zu. "Wir verzeichnen keinen Fall von gewalttätigen Familiendramen", berichtete Scharfenstein, der seit 35 Jahren bei der Polizei ist, und seit April seinen Dienst auf der Godesberger Wache verrichtet.

Überhaupt kann der Polizeihauptkommissar auf eine vergleichsweise ruhige Adventszeit zurückblicken. Das gilt in besonderem Maße für das Thema Handtaschenraub auf dem Weihnachtsmarkt. "Über 500 Personen haben wir in den vier Wochen vor Weihnachten in Bonn und Bad Godesberg kontrolliert. In Godesberg haben wir lediglich am vierten Advent einen Diebstahl auf dem Nikolausmarkt zu verzeichnen. Der Täter wurde festgenommen." Erfolgreich seien nicht nur die polizeilichen Präventionsmaßnahmen gewesen. Scharfenstein zieht auch eine positive Bilanz in Sachen Akzeptanz der Bürger, was die Präsenz der Beamten auf dem Nikolausmarkt angeht. "Die Kontakte auch mit den Veranstaltern waren ausgezeichnet."

Die Godesberger Wache, besetzt mit 60 Beamten, arbeitet rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb. Wie viele Streifenwagen an einem Sonntagvormittag wie gestern unterwegs sind, dazu will die Polizei nichts sagen: "Es sind aber mehrere", sagte Ruth Braun. Gab es Probleme beim Aufstellen der Dienstpläne über die Feiertage? "Passt alles", so Scharfenstein. Stolz ist er vor allem auf die neun Auszubildenden, die immer wieder mit den Kollegen in Godesberg arbeiten. "Das macht total viel Spaß mit den Jungs, die zeigen viel Interesse und sind sehr neugierig."

Zeugen gesucht: Der Täter des Raubs auf der Beethovenallee ist circa 17 bis 18 Jahre alt, auffallend schlank, hat kurze, mittelblonde Haare und trug zur Tatzeit einen grauen Blouson. Wer die Tat beobachtet hat oder Angaben zur Identität des Unbekannten machen kann, wird gebeten, sich bei der Polizei unter 02 28/1 50 zu melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort