Abitur 2012 in Bonn Rigal'sche Wiese wurde zum Ziel der Abiturienten

BAD GODESBERG · Seit Tagen sorgen gut gelaunte Jugendliche in seltsamer Verkleidung als "Schlafmützen" und Erstklässler für Aufmerksamkeit. Am Freitag dann der Höhepunkt: Ausgestattet mit geschmückten und bemalten Autos, ohrenbetäubender Musik und den obligatorischen T-Shirts mit dem Abi-Motto der Schule, wurde für die Bonner Abiturienten die Rigal'sche Wiese wieder zum Epizentrum der Party.

 Hoppla, hier kommen wir: Wer von den Vieren wird den Wagen wohl waschen müssen? Szenen eines letzten Schultags.

Hoppla, hier kommen wir: Wer von den Vieren wird den Wagen wohl waschen müssen? Szenen eines letzten Schultags.

Foto: Ronald Friese

Fast schon traditionell ist sie jährlich das Ziel des großen Abikorsos kreuz und quer durch Bonn. Dass das vom Papa geliehene Auto inzwischen gar nicht mehr so angesagt ist, demonstrierten die Pennäler vom Friedrich-Ebert-Gymnasium. Viele kamen mit dem Rad: "Wir sind eine G-8-Testschule, deshalb darf die halbe Stufe noch nicht Auto fahren. Da mussten wir uns halt was anderes überlegen", erklärte Lynn Schaeffer.

Dass sie der erste G-8-Jahrgang sind, nahmen sie zudem auf ihren T-Shirts aufs Korn: "rAbits - alte Hasen und Versuchskaninchen", hieß es dort. Für das gehörige Maß an Dramatik sorgten die Schüler des Amos-Comenius-Gymnasiums: "Abikalypse. Nach uns die Sintflut" lautete der Wahlspruch auf ihren Pullovern.

"Feyerwork - eine explosive Mischung" hieß es beim Clara-Fey-Gymnasium, das Aloisiuskolleg gab mit seinem Motto "akommunismus - Abi macht man nicht mit links" gar ein politisches Statement ab. "Abi-looking for freedom" verkündete das Beethoven-Gymnasium sehnsuchtsvoll, erlebnishungrig gaben sich die Bad Godesberger Gesamtschüler: "Abiwegen - 13 Jahre warten auf mee(h)r", lautete ihr Spruch.

Auch Lisa van Waegeningh vom Clara-Schumann-Gymnasium war mit einem lachenden und einem weinenden Auge dabei: "Ich freue mich, dass es vorbei ist. Aber traurig ist, dass man manche Leute bald nicht mehr sieht." Umso wichtiger sei es, die letzte gemeinsame Woche auszukosten, meinte auch Charlotte Toma vom Sankt-Adelheid-Gymnasium. Sie habe jeden Grund zu feiern, denn "Arabian Nights - 13 Jahre schlaflose Nächte" hätten sich gelohnt: Alle Schülerinnen wurden zum Abitur zugelassen. "Es regnet zwar, aber das ist der schönste Tag in meinem Leben", jubelte Leonie Kleene vom Clara-Schumann-Gymnasium.

Dessen Motto war dann auch nichts hinzuzufügen: "Hakuna Matabi - Haste Abi, biste König".

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