Domhofschule Rostige Stangen, marode Geräte

MEHLEM · Die Mehlemer Domhofschule wünscht sich eine neue Turnhalle, die über Spenden finanziert werden soll. Die Domhofschule braucht eine neue Turnhalle. Da sind sich Lehrer, Eltern und Grundschüler einig.

 Der Ist-Zustand: Die Reckstangen sind so verrostet, dass sie nicht eingesetzt werden können. Die zurzeit genutzte Halle liegt nicht auf dem Schulgelände. Auch andere Turngeräte sind marode. Repros: GA

Der Ist-Zustand: Die Reckstangen sind so verrostet, dass sie nicht eingesetzt werden können. Die zurzeit genutzte Halle liegt nicht auf dem Schulgelände. Auch andere Turngeräte sind marode. Repros: GA

Nicht nur, dass die Halle samt Equipment auf dem ehemaligen Schulgelände, in der der Sportunterricht zurzeit stattfindet, in keinem guten Zustand ist, sagt Isabel Münzel de Queiroz, kommissarische Schulleiterin.

Hinzu komme der lange, gefährliche Weg über die Meckenheimer Straße, den Kinder und Lehrer zurücklegen müssten. Und weil außerdem noch Sportvereine und andere Schulen die Halle nutzen, sind die Trainingszeiten begrenzt. Aus diesen Gründen verkürzt sich die Unterrichtszeit drastisch: von drei auf insgesamt eine Stunde.

Das soll sich nun ändern. Und zwar, indem auf dem neuen Gelände der Domhofschule eine Turnhalle gebaut wird. Doch die städtischen Kassen sind leer. Deswegen hat sich das Team, das sich mit dem Neubau beschäftigt und aus Lehrern und Eltern besteht, etwas Besonderes einfallen lassen.

Die neue Halle soll per "Fundraising" finanziert werden. Soll heißen, dass die Schule bei Unternehmen, Firmen und Privatpersonen versucht, Geld für den Hallenbau zu akquirieren. Eine erste Informationsveranstaltung gab es bereits, weitere sollen folgen. Außerdem werden Kommunalpolitik, Verwaltung und Unternehmen angesprochen.

"In der heutigen Internetzeit bewegen sich viele Kinder nicht mehr", sagt Annie Kawka-Wegmann, ehemalige Schulleiterin. Dies gelte gerade für Kinder aus bildungsfernen Familien. Auch für Mädchen aus ausländischen Familien sei es unerlässlich, dass der Sportunterricht voll erteilt werden kann.

Sie würden häufig nicht in Vereinen trainieren und seien deswegen auf die Bewegung in der Schule angewiesen. Ein wichtiger Aspekt für die Domhofschule: Laut Kawka-Wegmann haben 67 Prozent der rund 340 Schüler einen Migrationshintergrund.

"Zurzeit haben wir nachmittags nur zwei AGs", sagt Münzel de Queiroz. Dies seien Basketball und Hip-Hop. "Der Rest der Hallenzeiten ist durch die französische Schule und die Vereine geblockt." Die Aula sei keine Alternative: "Dort gibt es keinen Sprungboden und viele große Schränke." Basketball oder Volleyball könnte dort somit nicht gespielt werden.

Doch auch in der jetzigen Sporthalle ist nicht alles möglich: Die Reckstangen seien so verrostet, die Aufhängung der Ringe so marode, dass beides nicht genutzt werden könne, sagt Münzel de Queiroz. "Man kann nicht barfuß turnen, weil wir Angst vor Splittern haben." Diese ragten auch aus den Bänken. Hinzu kommt, dass es nur eine Umkleide gibt. Die neue Einfach-Sporthalle würde ungefähr eine Million Euro kosten, schätzt Kawka-Wegmann. "Wenn wir unser Ziel in ein bis zwei Jahren erreichen, wären wir zufrieden."

Kontakt per E-Mail an am-domhof@schulen-bonn.de, Rufnummer 0228/953897970

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