Leerstehende Gastronomie Diese Pläne gibt es für das Rüngsdorfer Freibad

Rüngsdorf · Seit rund 15 Jahren steht die ehemalige Gastronomie im Panoramabad in Bad Godesberg leer. Zwei Interessenten haben nun Ideen vorgestellt, wie die Räume neu genutzt werden können.

Seit 15 Jahren steht das ehemalige Restaurant am Rüngsdorfer Freibad (links in der Häuserzeile) leer.

Foto: Axel Vogel/AXEL VOGEL

Lange Zeit sah es so aus, als würde die seit rund 15 Jahren leerstehende Gastronomie am Rüngsdorfer Freibad weiterhin verwaist bleiben. Nun aber könnte sich daran doch etwas ändern. Denn, so teilte die Stadt auf eine Große Anfrage der SPD zur Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend mit, der Verwaltung liegt ein Konzept eines Interessenten vor, der die Räume nutzen möchte – allerdings nicht als Restaurant. Wie genau, dazu wollte sich die Stadt auf GA-Anfrage nicht äußern.

Nach Informationen des General-Anzeigers sollen verschiedene Veranstaltungen geplant sein, darunter Partys. Auch der Förderverein Panoramabad Rüngsdorf war nicht untätig. Er hat eine weitere Interessentin aufgetan, die die ehemalige Gastronomie kulturell nutzen möchte, so Vorsitzender Jürgen Huber auf GA-Anfrage.

Das Gebäude ist in einem desolaten Zustand. Schon im Jahr 2015 eröffnete sich das Ausmaß der Schäden: Für die Küche gibt es keine Lizenz mehr, der Brandschutz ist veraltet, die Sanitäranlagen sind in einem schlechten Zustand, das Dach ist undicht, die Räume müssen entkernt werden. Würde man das Gebäude auf Kosten der Stadt auf Vordermann bringen, müsste man Investitions- und Instandhaltungskosten samt Zinsen auf den potenziellen Pächter umlegen, so die Stadt damals. Konkret hätte das eine jährliche Miete von 109.000 Euro bedeutet. Darüber hinaus hätte ein Pächter rund 1,3 Millionen Euro für die Instandsetzung und die laufende Bauunterhaltung der Räume investieren müssen.

Auch die zweite Variante – einen Kiosk samt Vereinsnutzung der Räume –, die damals im Raum stand, lehnte die Stadt ab. Begründung: Sie sei nicht wirtschaftlich. Selbst der angedachte Teilabbruch des Gebäudes sei nicht finanzierbar, hieß es. Dieser würde, so die Auskunft der Verwaltung damals, rund 350.000 Euro kosten. Zu teuer, meinte die Stadt.

Wenig verwunderlich also, dass die Suche nach einem neuen Pächter zunächst erfolglos verlief. Im Zuge eines sogenannten Interessenbekundungsverfahren, das die Verwaltung auf Wunsch der Politik Ende 2019 startete, hatten sich zwar zwei mögliche Gastronomie-Betreiber gemeldet. Ein Angebot aber wurde nicht abgegeben. Dann allerdings hatte die CDU in der Maisitzung der Bezirksvertretung darauf hingewiesen, dass es Interessenten aus dem nicht-gastronomischen Bereich gebe. Die sich nun mit der Stadt in Verbindung gesetzt haben.

Doch müssen auch sie mehr als eine Million Euro in die Hand nehmen, um die Räume überhaupt nutzen zu dürfen? Die grob prognostizierten Kosten würden nur dann anfallen, „wenn die Stadt die Räume für die Verpachtung und Nutzung als Restaurant sanieren würde“, so Isabel Klotz vom städtischen Presseamt. Bei den beiden vorliegenden Konzepten wollten die potenziellen Nutzer die Räume „nur für ihre Zwecke renovieren. Hier ist von einem viel geringeren finanziellen Aufwand auszugehen“, so Klotz.

 Ob sich einer der beiden Interessenten durchsetzt und falls ja, welcher, steht noch in den Sternen. Derzeit wird geschaut, ob die Ideen genehmigungsfähig ist,  so die Stadt.

Sollte sich die Favoritin des Fördervereins durchsetzen, könnten nach Auskunft von Huber diverse Dinge in den ehemaligen Restaurant-Räumen stattfinden. Darüber hinaus aber möchte der Vereinsvorsitzende nicht zu viele Details preisgeben, bis eine Entscheidung gefallen ist. Nur so viel: Musikproben könnten ebenso auf dem Programm stehen wie Schauspielunterricht oder diverse Kurse. Doch egal, wer den Zuschlag erhält: Man hoffe, so der Fördervereinsvorsitzende, „dass wir die Räumlichkeiten in Absprache mit dem neuen Betreiber auch für unsere Veranstaltungen nutzen können“.