Friesi bleibt weiter geschlossen Rüngsdorfer Freibad musste wegen Keimen im Wasser schließen

Bad Godesberg · Das Rüngsdorfer Freibad musste wegen Keimen im Wasser schließen. Nutzer des Friesdorfer Bads sorgen sich zudem, weil das im Winter gar nicht öffnen wird.

 Das Rüngsdorfer Freibad ist wegen Keimbelastung für einige Tage geschlossen. Das Personal kümmert sich um die Verbesserung der Wasserqualität.

Das Rüngsdorfer Freibad ist wegen Keimbelastung für einige Tage geschlossen. Das Personal kümmert sich um die Verbesserung der Wasserqualität.

Foto: Axel Vogel

Mittlerweile ist klar, warum das Rüngsdorfer Freibad am Mittwoch schließen musste: Die Stadt hat bei Wasseruntersuchungen Keime festgestellt, gegen die mehr Chlor nicht half. Das teilt Lea Hoffmann vom Presseamt mit. Eine zweite Hiobsbotschaft bereitet Sorgen. Denn das Friesdorfer Freibad, Friesi genannt, wird in diesem Winter nicht mehr öffnen.

Im Rüngsi war am Donnerstag viel Personal unterwegs, um die Wasserqualität wieder herzustellen. Wenn die Stadt die Keime unschädlich machen kann, können am Freitag neue Proben gezogen werden. Die Ergebnisse nehmen laut Hoffmann einige Tage in Anspruch. Die müssen abgewartet werden, „bevor das Bad wieder geöffnet werden kann“. Die Schließung kam für Jürgen Huber, den Vorsitzenden des Fördervereins Panoramabad Rüngsdorf, auch überraschend. „Melbbad, Rüngsi, Friesi zu“: Es sei auf der linken Rheinseite eine Katastrophe.

In Friesdorf mach die defekte Beckenfolie der Verwaltung weiter zu schaffen. Es muss nun eine neue rein, die Arbeiten müssen ausgeschrieben werden, teilte Sportamtsleiter Stefan Günther im Bürgerausschuss am Mittwoch mit. Das dauert, und so wird die Traglufthalle nicht aufgebaut. Mit der Freibadsaison 2023 soll es dann in Friesdorf wieder losgehen.

„Die in Friesdorf wegfallenden Schwimmzeiten für Schulen und Vereine werden in den drei geöffneten Hallenbädern ermöglicht“, teilt die Stadt mit. Die Öffnungszeiten „werden zwischen Schulschwimmen, Vereinssport und der Allgemeinheit aufgeteilt“, heißt es. Mehr auch unter www.bonn.de/baeder. An Schulen sind betroffen Aloisiuskolleg (Ako), Otto-Kühne-Schule, Elisabeth-Selbert-Gesamtschule, Friedrich-Ebert-Gymnasium, Johannes-Rau-Schule, Gertrud-Bäumer-Realschule, Clara-Fey-Gymnasium, Nicolaus-Cusanus-Gymnasium, Montessorischule, Siebengebirgsschule und Servatiusschule.

„Es ist für uns ein großes Problem“, sagt Ako-Schulleiter Walter Odekerken. An seinem Gymnasium sei Schulschwimmen in der Klasse 7 etabliert. Nach dem Ausfall des Kurfürstenbads 2016 fand das Ako Ersatz mit dem Wachtberger Hallenbad. Vor drei Jahren ging es dann ins Friesi. Die von der Stadt angebotene Beueler Bütt ist für Odekerken keine Alternative, weil sie nicht in angemessener Zeit erreichbar sei. Aber nach Wachtberg könne das Ako nicht zurück. Auch eine gewünschte Kooperation mit dem Konrad-Adenauer-Gymnasium, das ein eigenes Becken hat, sei nicht möglich. Alle anderen Schulen hat der GA am Donnerstag angefragt, dort aber niemanden mehr erreichen können.

Betroffen ist neben der DLRG-Rettungsschwimmerausbildung auch die Schwimmgemeinschaft Wachtberg-Godesberg (SG Wago), die im Friesi an drei Tagen Kurse für jedes Alter anbietet. „Wir hoffen, dass wir noch Alternativzeiten bekommen, wir wissen aber noch nicht was, wann und wo“, sagt Vizevorsitzender Andreas Neußer. Er fürchtet nun einen „massiven Mitgliederverlust“, derzeit sind rund 1050 in der SG. Er trauert noch dem Zentralbad hinterher. „Chance vertan“, meint Neußer.

Freibad-Freunde freuen sich aufs Frühjahr

Die Freibad-Freunde Friesdorf (FFF) begrüßen es, dass im Frühjahr wieder offen sein soll, sagt Vorsitzender Rafael Röger. Der jetzige Zustand wäre vermeidbar gewesen, „weil man schon lange wusste, dass die Folie porös ist“, sagt er und verweist auf ein vom Verein erstelltes Gutachten von 2019. Klar sei da auch geworden, dass die Badewasseraufbereitung und Beckenhydraulik nicht mehr Stand der Technik ist und die Spülwasseraufbereitung des Beckenwassers fehle. Über einen Antrag zur Badsanierung im Bürgerausschuss erreichte der FFF zumindest, dass die Solarabsorberanlage repariert und vielleicht erweitert, stromfressenden Pumpen ausgetauscht werden. „Es gab im Ort schon Befürchtungen, dass das Friesi keine Zukunft mehr hat. Die Gefahr ist gebannt.“

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