Gastronomie in Rüngsdorf Stadt sucht neuen Pächter für Restaurant am Rüngsi

Rüngsdorf · Das Restaurant am Rüngsdorfer Schwimmbad steht seit mehr als zehn Jahren leer. Die Instandsetzung kostet rund 1,3 Millionen Euro, die der Pächter tragen muss.

Die Küche der ehemaligen Gastronomie im Rüngsdorfer Schwimmbad ist marode. Eine Lizenz gibt es nicht mehr.

Die Küche der ehemaligen Gastronomie im Rüngsdorfer Schwimmbad ist marode. Eine Lizenz gibt es nicht mehr.

Foto: Stadt Bonn

Das ehemalige Restaurant am Rüngsdorfer Schwimmbad steht seit gut 14 Jahren leer. Die Räume verfallen zusehends, wer den gastronomischen Betrieb wieder aufleben lassen möchte, muss nach Auskunft der Verwaltung rund 1,3 Millionen in die Hand nehmen. Das zumindest ist die Summe, die im Jahr 2015 ermittelt wurde. Nichtsdestotrotz sucht die Stadt nun nach einem neuen Pächter für die Räumlichkeiten im Obergeschoss des Gebäudes am Rüngsi.

Auf politischen Beschluss wurde ein so genanntes Interessensbekundungsverfahren gestartet. Wer sich beteiligen möchte, kann sein erstes, unverbindliches Angebot bis zum 10. Januar beim Sport- und Bäderamt abgeben. Enthalten sein muss ein Nutzungs- und Umbaukonzept „für eine mit dem Schwimmbadbetrieb kompatible Nutzung einschließlich Angaben über die Zielgruppen, die erreicht werden sollen“, so die Verwaltung. Außerdem werden Nachweise über die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und ein Finanzierungsplan benötigt. Das Ziel ist laut Stadt eine dauerhafte Verpachtung. Wer die Gastronomie betreiben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Die Instandsetzung und die laufende Bauunterhaltung muss nämlich der neue Pächter übernehmen.

Das Gebäude befindet sich in einem desolaten Zustand. Schon im Jahr 2015 eröffnete sich das Ausmaß der Schäden: Für die Küche gibt es keine Lizenz mehr, der Brandschutz ist veraltet, die Sanitäranlagen sind in einem desolaten Zustand, das Dach ist undicht, die Räume müssen entkernt werden. Würde man das Gebäude auf Kosten der Stadt auf Vordermann bringen, müsste man Investitions- und Instandhaltungskosten samt Zinsen auf den potenziellen Pächter umlegen, so die Stadt damals. Konkret hätte das eine jährliche Miete von 109 000 Euro bedeutet.

Zu diesen Konditionen einen Pächter zu finden, hielt man für unwahrscheinlich. Auch die zweite Variante – einen Kiosk samt Vereinsnutzung der Räume –, die damals im Raum stand, lehnte die Stadt ab. Begründung: Sie sei nicht wirtschaftlich. Denn um den Kiosk zu realisieren und die anderen Räume für Vereine fit zu machen, müssten rund 545 000 Euro investiert werden, so die Schätzung. Allein für den 110 Quadratmeter großen Gastraum betrüge die Miete dann 1400 Euro pro Monat. Selbst der angedachte Teilabbruch des Gebäudes sei nicht finanzierbar, hieß es. Dieser würde, so die Auskunft der Verwaltung damals, rund 350 000 Euro kosten. Zu teuer, meinte die Stadt. Und empfahl, alles so zu lassen, wie es ist.

Wer ein Angebot abgeben möchte, kann dies bis zum 10. Januar an das Sport- und Bäderamt, Kurfürstenallee 2-3, 53177 Bonn, richten. Die Räume können laut Stadt nach vorheriger Terminvereinbarung besichtigt werden. Nach Auswertung der Interessenbekundungen entscheidet die Politik über die weitere Nutzung. Weitere Informationen und Terminvereinbarungen bei Heike Kaldenbach, heike.kaldenbach@bonn.de.

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