Freibadfreunde Friesdorf Saison kann am Samstag beginnen
FRIESDORF · Vor der Saison ist nach der Saison - das gilt auch für die Freibadfreunde Friesdorf (FFF), die am Mittwochabend auf ihrer Mitgliederversammlung im Gemeindesaal der Pauluskirche das Jahr 2014 kritisch Revue passieren ließen - und mit Vorfreude auf den morgigen Start der Freibadsaison hinfiebern.
Beim Rückblick galt es allerdings, "einige Klippen" zu umschiffen, wie die stellvertretende Vorsitzende Bärbel Richter meinte. Das bezog sich in erster Linie auf "die Schlampereien" rund um die Freibad-Gaststätte "Rettungsboot", "die für fast fünfstellige Verluste" sorgte, wie Richter den knapp 60 erschienenen Mitgliedern erläuterte.
So hatte der für die Gastronomie zuständige Geschäftsführer ohne Wissen des Vereinsvorstands beispielsweise Lieferverträge für fünf Jahre abgeschlossen, berichtete der zweite stellvertretende Vorsitzende Boris Krickow. Ein Einbruch ins "Rettungsboot", wo Waren gestohlen wurden, brachte zusätzliche Probleme mit sich. Die gute Nachricht: Der Vorstand konnte die Dinge aufarbeiten und präsentierte einen neuen Pächter für die Saison 2015: Dietmar Stade, bisheriger Gastronom der Gaststätte "Alt Friesdorf", der im "Friesi" nun auf eigene Rechnung arbeiten wird. Anders ausgedrückt: "Wir haben die Gastronomie ausgesourct", so Krickow, denn, so Bärbel Richter ergänzend: "Solche Experimente können wir uns nicht noch Mal leisten."
Trotz des "gescheiterten Experiments" präsentierte der Vorstand ein positives Ergebnis mit einem Überschuss von rund 14 500 Euro, von denen 10 000 Euro als Betriebskostenzuschuss an die Stadt gezahlt werden, "übrigens als einziger Förderverein in Bonn, der das macht", wie Richter betonte. Ansonsten konnte der Verein mit fast 2900 Mitgliedern auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurückblicken. Neben dem Verkauf von knapp 900 Saisonkarten fand man für alle Aktivitäten passende Adjektive: Mittsommerfest: "Gut besucht." Friesathlon: "Gewohnt reibungslos." Schwimmkurse: "Ständige Steigerung." Sommerfest: "Prima." Filmnächte: "Pro Nacht um die 600 Gäste." Weihnachtsmarkt: "Erfolgreich."
Ein weiterer Wermutstropfen war die Wahl eines neuen Vorstandes und die Entlastung des alten, die nur unter Vorbehalt vorgenommen wurde. Hintergrund: Aus zeitlich-organisatorischen Gründen konnte nur eine Revisorin, Ute Zamponi-Seyock, die Kasse prüfen. Die stellte aber klar: "Die Zahlen werden wohl so bleiben", was auch Steuerberater Hermann Pordzik betonte: "Das ist völlig unproblematisch." Und, so Richter: "Die Vereinskasse ist tipptopp in Ordnung." Sollte die Zweitprüfung nichts beanstanden, besteht der neu gewählte Vorstand aus Boris Krickow (Vorsitzender), Bärbel Richter und Ulrike Starck-Sarter (Stellvertreter), Helmuth Göbel (Kasse), Mechthild Ibald (stellvertretende Kassiererin) sowie Holger Stolarz und Stephan Eder (beide Schriftführer).
Die aus gesundheitlichen Gründen fehlende Vorsitzende Ingeborg Cziudaj, die nicht wieder für den Vorsitz kandidierte, wurde auf Vorschlag von Bärbel Richter einstimmig zur Ehrenvorsitzenden der Freibadfreunde gewählt. Nachdem die alte und neue stellvertretende Vorsitzende noch einmal klar gemacht hatte, dass es seitens der Stadt "keine Garantien" für das Bad gebe, aber wegen des Doppelhaushalts der Betrieb zumindest auch für 2016 gesichert sei, meinte der neue Vorsitzende, Vater von vier Kindern: "Die Schließung des Friesis wäre eine Tragödie. Das Bad hat auch eine erhebliche soziale Bedeutung für Friesdorf." Für zwei Themenfelder will der neue Vorstand bald Arbeitskreise einsetzen: Zum einen für das Thema "Intelligenter Einsatz von Personal während des Badbetriebs" sowie zu "Fehlenden Perspektiven für die Zukunft des Bades", die einige Mitglieder beklagten.