Stadtpark in Bad Godesberg Sanierung des Trinkpavillons frühestens 2020

BAD GODESBERG · Die Trinkhalle und das Wasserbecken an der Bad Godesberger Stadthalle bleiben bis zur Vollsanierung des gesamten Gebäudekomplexes unangetastet. Die Stadt will sich mit der Sanierung frühestens 2020 befassen.

 Tristesse: Kein schöner Anblick ist der Trinkpavillon im Bad Godesberger Stadtpark.

Tristesse: Kein schöner Anblick ist der Trinkpavillon im Bad Godesberger Stadtpark.

Foto: Martina Sondermann

Er wurde 1969 errichtet und war lange Zeit ein Anziehungspunkt im Godesberger Stadtpark: der gläserne Trinkpavillon. Der Zustand des im Eigentum der Stadt befindlichen und 2012 in die Denkmalliste eingetragenen Gebäudes führt immer wieder zu kontroversen Diskussionen. Während der Bürger Bund Bonn (BBB) einen Verfall der maroden Anlagen befürchtet, bleibt die Verwaltung bei ihrer Entscheidung vom letzten Frühjahr, die Sanierung von Trinkpavillon und Außenanlage erst im Rahmen der geplanten Vollsanierung der Stadthalle Bad Godesberg Mitte 2020 zu erörtern.

Grund: Für eine Kostenermittlung seien nicht zuletzt aufgrund der langen Stilllegung der Anlage umfangreiche Vorarbeiten wie das stellenweise Freilegen erforderlich. Und diese Budgetierung will man frühestens in drei Jahren im Zusammenhang mit der Stadthallensanierung vornehmen. „Aufgrund der aktuellen Haushaltslage ist es wirtschaftlich nicht vertretbar, die baulichen Außenanlagen des Trinkpavillons zu reaktivieren“, hieß es außerdem in einer Stellungnahme zum Antrag des BBB, die Außenanlage des Pavillons zu reinigen, wo nötig instand zu setzen, den Sockelbereich von störendem Bewuchs zu befreien und das Wasserbecken wieder zu befüllen.

Im April letzten Jahres wurde auf Basis dieses Antrags von der Bezirksvertretung Bad Godesberg eine Anregung an den Oberbürgermeister Ashok Sridharan beschlossen, wonach auch der Stadtordnungsdienst mit der Durchführung von Kontrollen beauftragt werden sollte. Das Thema Beckenanlage hatte man nach einer Beratung mit der Maßgabe vertagt, dass der Bezirksvertretung die Höhe der Kosten zur Wiederinbetriebnahme mitzuteilen sei.

Bis auf eine Reinigung des Beckens fanden bis heute keine weiteren Maßnahmen bezüglich des Trinkpavillons statt. Laut Gemeindeordnung ist Sridharan als OB nicht verpflichtet, einer Anregung aus der Bezirksvertretung nachzukommen. „Dass er das in diesem Fall nicht tut, ist doppelt traurig“, beklagt BBB-Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt auf Nachfrage des GA. Zum einen zeige sich bei dem Vorgang die bedauerliche Geringschätzung des OB für die Beschlüsse der Bezirksvertretung, so Schmitt, zum anderen verblieben der einst so schöne Trinkpavillon und seine Außenanlagen im Bad Godesberger Stadtpark auch in Zukunft in einem „bemitleidenswerten“ Zustand. „Damit sind wir keineswegs zufrieden.“

Daher fordere er den OB auf, die seit Jahren unterlassenen Pflege- und Instandsetzungsarbeiten am Trinkpavillon zeitnah nachzuholen. „Der beginnende Verfall des denkmalgeschützten Gebäudes muss ebenso gestoppt werden, wie der alljährlich in der warmen Jahreszeit zu beobachtende örtlichen Bildung eines Treffpunktes für Drogenkonsumenten entgegengewirkt werden muss“, bekräftigt Schmitt. Für seine Fraktion sei es nicht hinnehmbar, dass sich der Pavillon und sein Umfeld mehr und mehr zu einem „Schandfleck“ entwickelten. „Zumal dies für den Betrieb der gesamten Stadthalle als geschäftsschädigend anzusehen ist“, so der Fraktionsvorsitzende.

Ganz so weit gehen die Stadthallenpächter Monika und Thomas Weiermann nicht, die noch bis 30. Juni 2020 für ihre Gäste da sind. „Natürlich würden wir es begrüßen, wenn dem Umfeld mehr Pflege zukommen würde“, sagt Monika Weiermann. Dies betreffe ihrer Meinung nach aber den gesamten Stadtpark.

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