Bad Godesberger Fan Werner Jordan Schallplatten von Fritz Wunderlich: Private Schätze fürs Heimatmuseum

Bad Godesberg · Seit den 1960er Jahren hat Werner Jordan Schallplatten seines Lieblingskünstlers Fritz Wunderlich gesammelt. In den 80er Jahren kam der pensionierte Godesberger von der Musik zum Menschen und fing an, alles über Leben und Wirken des lyrischen Tenors zu sammeln.

 Werner Jordan übergibt seine Privatsammlung ins Museum.

Werner Jordan übergibt seine Privatsammlung ins Museum.

Foto: Ronald Friese

Dabei sind unter anderem 15 Ordner zusammengekommen, die Jordan kürzlich der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft im pfälzischen Kusel übergab.

„Ich denke, dass das der richtige Ort ist. Es kommen noch immer viele ältere und jetzt auch vermehrt jüngere Verehrer seiner schönen Stimme aus dem In- und Ausland in seinen Geburtsort. Das Gästebuch gibt darüber aussagekräftige Auskunft“, berichtet Jordan.

Sorgfältig und mit viel Mühe hatte Jordan Anfang der 80er Jahre mit seinen Recherchen begonnen. Sammelte er zunächst vor allem Aufnahmen und Presseartikel, weitete er seine Recherchen später sogar international aus. Er habe mehr über den Menschen Fritz Wunderlich erfahren wollen, sagte er bei der Übergabe seiner Dokumente in Kusel. Es interessierte ihn vor allem, wo Wunderlich, der schon früh, 1966, im Alter von gerade einmal 35 Jahren an den Folgen eines Unfalls verstarb, aufgetreten war und was er alles gesungen hat. In Bonn war Wunderlich nur einmal aufgetreten, nämlich am 9. April 1964 in der Beethovenhalle, mit dem „Lied von der Erde“ von Gustav Mahler.

Sammler hat sein Idol nie live gesehen

Der Sammler Jordan war damals nicht dabei, er hat sein Idol nie live gesehen. Die erste Recherche führte Jordan damals in die städtische Musikbibliothek im Bonner Schumannhaus, dann in die Theatersammlung der Universität Köln und in die Württembergische Landesbibliothek.

Jordan trug Programmzettel und Plakate, Briefe und Beschäftigungsnachweise, Kritiken und Fotos zusammen. 461 Auftritte in den Jahren 1955 bis 1966 hat er dokumentiert.

Vor zwei Jahren hatte der GA über Jordans Leidenschaft berichtet. Daraufhin meldete sich eine Frau aus Merl bei ihm, die 1965/'66 als Garderobenfrau in der Bayerischen Staatsoper arbeitete und den Künstler persönlich kannte. Von ihr erhielt Jordan weitere Fotos und Programme aus dieser Zeit.

Neben vielen Bildern und Dokumenten, die Jordan eingescannt hat, besitzt er zwei Raritäten, auf die er besonders stolz ist: Zwei Plakate von Auftritten in Prag 1965 und Paris im Jahre 1959. Den Zeitpunkt der Übergabe aller anderen Dinge hält Jordan für passend: „Zum einen besteht die Fritz Wunderlich-Gesellschaft seit 30 Jahren, zum anderen jährt sich der Todestag von Wunderlich in diesem Jahr zum 50. Mal.“

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