Kommentar Schatten über dem Ako

Es sind schwere Zeiten für das Aloisiuskolleg in Bad Godesberg. Eine Schule, die jahrzehntelang höchstes Renommée genossen hat und Kontakte zu prominenten Ex-Schülern wie Verteidigungsminister Thomas de Maizière pflegt: Ihre pädagogischen Qualitäten werden noch immer überschattet von Missbrauchsvorwürfen aus der Vergangenheit und den finanziellen Ungereimtheiten, die es offenbar im Ako-pro-Seminar gegeben hat. Das ist bitter, aber nicht zu ändern.

Wenn die Vorwürfe der städtischen Rechnungsprüfer gegen den früheren Ako-Pro-Leiter auch nur zur Hälfte stimmen, ist der Kommune ein gewaltiger finanzieller Schaden entstanden. Jugendamtsleiter Udo Stein macht nun ernst und stellt eine erste Rückzahlungsforderung, der wohl weitere folgen werden.

Diesen Fall zu klären, liegt letztlich auch im Interesse aller Vereine, die städtische Zuschüsse erhalten und dabei keine krummen Dinger drehen. Dass die Stadt dabei vor einer Auseinandersetzung mit dem renommierten Aloisiuskolleg nicht zurückschreckt, ist nur konsequent.

Denn darauf läuft es am Ende hinaus: Das Ako-pro-Seminar ist mit der Schule aufs Engste verbunden, und es drängt sich die Frage auf, ob die frühere Ako-Leitung ihre Aufsichts- und Kontrollpflichten nicht sträflich verletzt hat.

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