Asbest in der Servatiushalle Schließung der Friesdorfer Halle trifft vor allem Vereine

FRIESDORF · Jetzt heißt es Kunstrasenplatz statt Turnhalle: Die Pfadfinder sagen Tanz in den Mai ab, und das DJK Friesdorf plant um.

 Ausweichmöglichkeit: Der Turnunterricht der Servatiusschule wird (wie der Sponsorenlauf auf diesem Foto) auf dem Kunstrasenplatz stattfinden, so lange die Servatiushalle geschlossen ist.

Ausweichmöglichkeit: Der Turnunterricht der Servatiusschule wird (wie der Sponsorenlauf auf diesem Foto) auf dem Kunstrasenplatz stattfinden, so lange die Servatiushalle geschlossen ist.

Foto: Ronald Friese

Von der Schließung der Servatiushalle bis Ende Mai sind besonders die Vereine betroffen. So haben die Pfadfinder ihren geplanten Tanz in den Mai abgesagt, der DJK Friesdorf fehlen Umkleidekabinen, Duschen und Trainingsmöglichkeiten. Die Stadt hatte bei Sanierungsarbeiten an den Wasserleitungen einen Lüftungsschacht entdeckt, der aus Asbestzement besteht. Weil auch noch eine Brandschutzklappe erneuert werden muss und danach Trockenbau- und Malerarbeiten anstehen, bleibt die Halle in den kommenden Wochen geschlossen.

"Wir haben den Tanz in den Mai komplett abgesagt", sagte Marc Schwanenberg, einer der drei Vorsitzenden der Pfadfinder. Aus finanzieller Sicht sei das besonders bitter. Nicht nur, dass Flyer, Plakate und Eintrittskarten bereits gedruckt und somit bezahlt werden müssen.

Die Pfadfinder wollten durch die Feier eigentlich ein wenig Geld in die Kasse spülen, um das Sommerlager 2013 bezahlen zu können. Denn weil die Stadt die Zuschüsse für das kommende Jahr deutlich gekürzt hat, müssen andere Einnahmequellen her. Gibt es die nicht, würden deutlich höhere Teilnahmegebühren für das Sommerlager fällig. "Da stellt sich dann die Frage, ob das für die Familien noch bezahlbar ist." Doch die Pfadfinder wollen den Kopf nicht in den Sand stecken. Eine weitere Idee gibt es schon: "Wir überlegen, ob wir eine Halloween-Party veranstalten", so Schwanenberg.

Auch die Abteilungen der DJK Friesdorf sind von der Schließung betroffen. "Es ist schwierig, ortsnah eine Alternative zu finden", sagte Sibylle Schambach, Abteilungsleiterin Frauenturnen. Die Seniorinnen trainieren einmal pro Woche. Wenn sich keine Ausweichmöglichkeit findet, muss das Training ausfallen. Denn die ursprüngliche Alternative steht nicht zur Verfügung: Laut Schambach wird das Pfarrheim St. Servatius zurzeit renoviert.

Auch für die Tischtennisspieler, die laut Homepage nun nach Möglichkeit in die Turnhalle der Burgschule ausweichen müssen, und die Fußballer ergeben sich Änderungen. "Das ist schon eine logistische Herausforderung", sagte David Lauven von der Fußballabteilung. 82 Stunden trainieren die 20 Jugend- und fünf Seniorenmannschaften wöchentlich, hinzu kommen Heimspiele.

Auf das Training der Fußballer hat die Schließung zwar keine Auswirkungen, wohl aber auf die Umkleide- und Duschsituation. Zwar stünden zurzeit (wie sonst außerhalb des Betriebes auch) die Räume im Friesdorfer Schwimmbad zur Verfügung. Doch diese reichten nicht aus. "Unsere Sporttaschen werden zurzeit am Platz abgelegt, unsere Spieler sind dazu angehalten, zu Hause zu duschen." Die Gäste würden zu anderen Vereinen ausquartiert.

Keine Probleme gibt es für die Servatiusschüler. Nach Auskunft des Presseamtes findet der Sportunterricht auf dem Friesdorfer Kunstrasenplatz statt. Und auch der Ortsausschuss (OA) kann mit Blick auf die Kirmes aufatmen. Laut dem Vorsitzenden Alfred Giersberg bleibt die Stadt bei ihrer Zusage, dass die Toiletten der Servatiushalle während des Jahrmarkts genutzt werden können.

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