60 Aussteller in der Stadthalle Schnäppchenjagd auf Modellspielzeugmarkt in Godesberg

Bad Godesberg · Mit dem Smartphone die Eisenbahnanlage steuern, das ist nur eine Facette, die Sammler am Modell faszinieren. Viele haben auf dem Modellspielzeugmarkt in der Godesberger Stadthalle Schnäppchen für die heimische Anlage gesucht.

Modelleisenbahnen für Sammler und Schnäppchenjäger boten rund 60 Aussteller im Brückenforum an.

Foto: Horst Müller

„Man sieht einfach, wie viel Herzblut alle in die Sache stecken!“, meint der 16-jährige Alexander begeistert. Für ihn hat sich die Anreise aus Wuppertal gelohnt. Wie viele der Besucher hat auch er an diesem Sonntag dem eisigen Wetter getrotzt und sich auf den Weg zum Modellspielzeugmarkt in der Bad Godesberger Stadthalle gemacht.

Mehr als 60 Aussteller bieten hier von der Miniatureisenbahn bis zum Modellauto so ziemlich alles an, was das Sammlerherz begehrt. Das Besondere an den Märkten? „Hier kann man die Ware auch mal richtig anfassen und noch mit dem Verkäufer feilschen“, erzählt der Organisator Jürgen Hörner. Viermal im Jahr veranstaltet er die Modellspielzeugmärkte in der Stadthalle.

Trotz der winterlichen Temperaturen draußen erinnert drinnen wenig an die Weihnachtszeit. Das stört auch nicht weiter, denn hier sind alle aus dem selben Grund da: Ein neues Stück für die heimische Sammlung zu finden – und dabei vielleicht das ein oder andere Schnäppchen zu machen. So wie der 23-jährige Sven Jonas zum Beispiel. Für stolze 290 Euro hat er gerade eine kleine Lokomotive ergattert. „Ein Schnäppchen für so ein Sondermodell“, sagt er. Wie die meisten hier fand er über seinen Vater zu der Leidenschaft, die er mittlerweile zum Beruf gemacht hat: Tagsüber sitzt Sven Jonas nämlich in den echten Lokomotiven am Steuer. Zu Hause haben Vater und Sohn einen ganzen Raum voll mit gebauten Landschaften und Modelleisenbahnen. Gemeinsam sitzen sie mehrere Abende in der Woche an ihren Modellen. Was den Charme an den kleinen Zügen ausmacht? „Das Gestalten macht einfach Spaß,“ erzählt Holger Jonas. Ihn fasziniere die ständige Weiterentwicklung der Modelle. „Da geht es ja nicht nur darum, da irgendwie ein Stück Metall auf Befehl zu bewegen. Da sind mittlerweile unendlich viele Funktionen enthalten.“

Tatsächlich findet sich auch in der Stadthalle längst nicht mehr nur der herkömmliche Miniaturzug, der auf Knopfdruck vorwärts fährt. Die digitale Revolution hat die Branche längst erreicht: Per App lassen sich manche Züge steuern. Auch Schrankenbewegungen, Schaffneransagen und Weichenstellung laufen mittlerweile über das Smartphone ab. „Der Trend geht aber wieder zurück zum Analogen“, schwört Verkäuferin Martina. Wie die Schallplatte, komme auch die traditionelle Lok wieder.

Die jüngsten Besucher beim Markt interessiert die Zukunft der Modelleisenbahn allerdings eher weniger. Der achtjährige Emil ist mit seinen Gedanken nämlich schon beim Weihnachtsabend: „Der weiße ICE da sieht voll gut aus! Und ich glaube, der fährt auch ganz schön schnell...“