Rheinufer in Bad Godesberg Schöner spazieren am Rhein

BAD GODESBERG · In Bonn sind die vermeintlich schlechte Erreichbarkeit des Rheinufers in Höhe der Innenstadt und das von manchem als zu dünn empfundene gastronomische Angebot wieder ein Thema, seitdem es die Ratskoalition aus CDU, Grünen und FDP auf die politische Agenda gesetzt hat.

 Das Von-Sandt-Ufer zwischen Godesberger Bach und Rheinhotel Dreesen ist keine mondäne Flaniermeile, wird aber gerade deshalb von den Spaziergängern und Radfahrern sehr geschätzt, wie unsere kleine Umfrage ergab.

Das Von-Sandt-Ufer zwischen Godesberger Bach und Rheinhotel Dreesen ist keine mondäne Flaniermeile, wird aber gerade deshalb von den Spaziergängern und Radfahrern sehr geschätzt, wie unsere kleine Umfrage ergab.

Foto: Axel Vogel

Der erste Versuch des Bürger Bundes Bonn (BBB), die Diskussion auf gesamtstädtischer Ebene auch auf Bad Godesberg auszudehnen, war zuletzt im Hauptausschuss zwar gescheitert. Immerhin wird sich die Bezirksvertretung heute in zwei Wochen aber auf Antrag des BBB damit beschäftigen. Unterdessen hält sich der Leidensdruck der Passanten in Grenzen. Diesen Eindruck erweckt zumindest eine Kurzumfrage des GA.

Dienstagmittag hat sich der General-Anzeiger am Godesberger Gestade unter Passanten umgehört. Die Kurzumfrage am Rüngsdorfer Rheinufer ergab ein recht durchwachsenes Meinungsbild. So ist Christine Haberkorn (63) der Auffassung, der Uferabschnitt könne durchaus noch etwas familienfreundlicher gestaltet werden.

Auch dürfte es nach ihrem Geschmack ruhig noch ein paar Imbiss-Stände mehr geben, an denen sich Spaziergänger und Radfahrer mit Kleinigkeiten versorgen könnten. "Die Natürlichkeit muss erhalten bleiben", fordert hingegen Armin Eickelbaum (51) und ergänzt: "Das ist ein wunderschönes Stück Deutschland, hier darf es keinen Trubel geben, auch nicht für Touristen."

Ganz ähnlich sieht das Ursula Gerstein (79): Sie ist der Meinung, das Geld, welches womöglich für einen Umbau verwendet würde, solle besser in eine Aufwertung der Bad Godesberger Innenstadt investiert werden. "Ich möchte keinen Rummel an der Rheinpromenade.

Was wollen Besucher denn mehr als den schönen Blick auf das Siebengebirge?", entgegnet sie. Auch die gebürtige Irin Jan Koch (43) findet, dass es andere Möglichkeiten gäbe, das Geld besser zu verwenden.Was ihr definitiv nicht gefiele, wäre eine Überfüllung der Promenade. "Ich fahre hier jeden Tag mit dem Fahrrad mein Kind in den Kindergarten. Es ist immer so schön ruhig hier."

In Bonn hatte die Ratskoalition in einem Antrag gefordert, dass Wirtschaftsförderung, das Planungsamt und die Tourismus & Congress GmbH bis Ende des Jahres ein Konzept zur Aufwertung der zur City gehörenden Rheinpromenade zwischen Beethovenhalle und UN-Campus erarbeiten sollen.

Ziel ist es, die Anbindung an die Innenstadt zu verbessern und die Attraktivität für Touristen zu steigern. Auch soll geprüft werden, wie ein besseres gastronomisches Angebot geschaffen werden kann. Diesen Ansatz, so meinte nun der BBB, sollte man doch gleich auf die Godesberger Rheinpromenade zwischen Villa Cahn und Rheinhotel Dreesen ausdehnen.

Die gilt zwar gemeinhin als malerisch, was nicht nur am privilegierten Blick auf das Siebengebirge und dem fehlenden Autoverkehr liegt. Diskussionen gab es um die Promenade schon lange. Nach jahrelanger Debatte wurde Anfang der 1990er Jahre der Abschnitt zwischen dem Mausoleum Carstanjen und dem Kriegerdenkmal unterhalb der Villa Cahn verbreitert sowie mit neuen Bänken und Laternen versehen.

Als "Stiefkind" galt hingegen bislang der Promenadenabschnitt südlich des Hotels Dreesen bis zur Stadt- und Landesgrenze. Und auch am nördlichen Rand der Godesberger Uferpromenade, nämlich im Verlauf der Rheinaue, sorgt gerade in der dunklen Jahreszeit die gänzlich fehlende Beleuchtung regelmäßig für Verdruss. Diese Aspekte bleiben in dem Antrag außen vor, zunächst geht es also nur um den Bereich rund um den Fähranleger.

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