Ev. Volksschule Rheinallee Schüler nach 60 Jahren beim Klassentreffen vereint

BAD GODESBERG · "Wen werde ich wiedererkennen und wen nicht?" Diese Frage stellte sich Klaus Marienfeld am vergangenen Mittwoch, bevor er zu seinem Klassentreffen in der Stadthalle ging. Das Resultat war erfreulich: "Ich habe fast alle wiedererkannt", erzählte er stolz.

 Erinnern sich gern an ihren Klassenlehrer: Ehemalige Schüler der Volksschule Rheinallee trafen sich nach 60 Jahren.

Erinnern sich gern an ihren Klassenlehrer: Ehemalige Schüler der Volksschule Rheinallee trafen sich nach 60 Jahren.

Foto: Ronald Friese

Von 1946 bis 1954 gingen er und die anderen Männer auf die Evangelische Volksschule Rheinallee. Sie hielten seitdem den Kontakt. Doch diesmal ist etwas anders gewesen: "Wir sind alle in Rente gegangen", sagte Marienfeld. Neben dem neugierigen "Was machst du jetzt so?" kramten die Männer auch viele alte Geschichten und Anekdoten aus.

Besonders gut im Gedächtnis ist allen Klassenlehrer Rau geblieben. "Er war der beste Lehrer", erzählte Julius Schneider, "er war sehr tolerant und hat uns viele Freiheiten gelassen. Er hat uns gut auf das Berufsleben vorbereitet." Da die Volksschüler damals nicht ohne Weiteres auf ein Gymnasium wechseln konnten, um das Abitur zu machen, gingen viele von ihnen den zweiten Bildungsweg über die Fachschulreife, um anschließend eine Ausbildung zu machen.

Es wurde viel gelacht: über Stinkbomben, einen Schüler, der sich dem Lehrer ständig widersetzte, und darüber, wie alle in der Jugendherberge zur Strafe Kartoffeln schälen mussten, weil sie unerlaubterweise Trauben gepflückt hatten. Die Ungerechtigkeit im Musikunterricht, in dem der Lehrer danach benotete, wie gut jemand singen konnte, nahm man nach 60 Jahren auch mit Humor.

So ein Nachmittag ist wohl doch zu kurz, um auf fast zehn Jahre Schulzeit zurückzublicken. "In den nächsten fünf Jahren müssen wir das noch einmal machen", beschloss Marienfeld.

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