Aloisiuskolleg in Bad Godesberg Schulausschussvorsitzende kritisiert Vernichtung von Kindernacktfotos

BONN · Mit großem Unverständnis hat die Vorsitzende des Bonner Schulausschusses, Dorothee Paß-Weingartz, auf die Nachricht reagiert, dass auch noch Ende 2011 Fotos von nackten Schülern des Aloisiuskollegs (Ako) vernichtet wurden, da das Kolleg sie als "nicht strafrechtlich relevant" bewertete.

"Im Sinne eines echten Aufklärungswillens hätten die Fotos an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet werden müssen, so ist diese Chance endgültig vertan," so Paß-Weingartz.

Vor dem Hintergrund, dass die Betroffenengruppe "Eckiger Tisch" schon Ende 2010 bei der Staatsanwaltschaft Bonn Strafanzeige gegen die Kollegs- und Ordensleitung wegen des Verdachts des Besitzes von kinderpornografischem Material erstattet habe, lasse sich die Vernichtungsaktion in 2011 nicht erklären. "Das Ako hat doch immer wieder seinen Aufarbeitungswillen geäußert", so Paß-Weingartz.

Auf ihr Unverständnis stößt auch, dass laut ihrer Information das Ako eine Beteiligung des insolventen Ako-pro-Seminars an der Erstellung eines Aufklärungsberichts in Höhe von mehreren 10.000 Euro fordere. 2013 hatte das Kolleg diese Dokumentation über mutmaßlichen Missbrauch in seiner Nachmittagsbildungsstätte bei Professor Arnfried Bintig in Auftrag gegeben. "Alleine die Stadt fordert von Ako-pro schon Gelder in Höhe von 160.000 Euro zurück, die der Verein über Jahre von der Stadt erhalten hat. So wird die Forderung des Ako die Ansprüche der Stadt verringern", erklärte Paß-Weingartz.

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