Polizei geht von Brandstiftung aus Sendemast am Kottenforst ist nach Brand zerstört

Schweinheim · Die Polizei geht nach dem Feuer an einem Sendemast von Brandstiftung aus und prüft Zusammenhänge mit drei Bränden an der Anlage auf dem Heiderhof. Möglicherweise muss das Gebäude abgerissen werden.

 Der Sendemast in Schweinheim am Rand des Kottenforstes ist bei einem Brand beschädigt worden.

Der Sendemast in Schweinheim am Rand des Kottenforstes ist bei einem Brand beschädigt worden.

Foto: Axel Vogel

Hängen die Taten zusammen, so kann man getrost von einer Serie sprechen. Wie berichtet, hat der Sendemast auf dem Heiderhof in den vergangenen Wochen dreimal gebrannt – zuletzt Anfang Januar. Dabei ist es allerdings nicht geblieben. Auch der Mast in Schweinheim, der am Ende der Straße Im Hohn am Rande des Kottenforstes zu finden ist, wurde von einem Feuer zerstört, berichtete ein Leser in der Facebook-Gruppe „I love Bad Godesberg“. Auf GA-Anfrage bestätigte die Polizei jetzt, dass es dort gebrannt hatte. Und das schon am 23. Dezember, gegen 3.20 Uhr.

Nach Auskunft von Polizeisprecher Simon Rott gehen die Beamten davon aus, dass es sich um Brandstiftung handele. Genau wie in allen drei Fällen auf dem Heiderhof. Deshalb, so Rott, „prüfen wir, ob es Zusammenhänge gibt“.

 Der Mast in Schweinheim wird – genau wie der auf dem Heiderhof – von verschiedenen Anbietern genutzt, darunter auch die Telekom. „Der Standort ist außer Betrieb und aufgrund der Schwere der Beschädigung ist eine Wiederinbetriebnahme derzeit noch ungewiss“, so Presseprecher George-Stephen McKinney auf GA-Anfrage. Möglicherweise müssten die Gebäude sogar abgerissen werden. Da aber weder die Telekom, noch ihre Tochter Deutsche Funkturm GmbH (DFMG) Eigentümer des Gebäudes seien, „können wir hier im Moment nicht tätig werden“. Probleme gebe es dennoch so gut wie keine. „Trotz dieser Umstände ist unsere Einschätzung, dass der Ausfall der verbauten Technik weitestgehend von umliegenden Standorten kompensiert wird“, sagte McKinney. Das bedeute für die Kunden zwar Beeinträchtigungen bezüglich der Netzverfügbarkeit, „allerdings handelt sich, glücklicherweise, um keinen Total-Ausfall“.

„Beeinträchtigungen im o2-Netz“

Telefónica Deutschland nutzt beide Masten – auf dem Heiderhof und in Schweinheim. Dies führt laut Pressesprecher Jörg Borm „ zu Beeinträchtigungen im o2-Netz vor Ort. Dies bedauern wir sehr.“ Man arbeite mit Hochdruck an der „Wiederherstellung der Mobilfunkversorgung im Gebiet Heiderhof“. Trotzdem könne man keinen konkreten Termin für die Ersatzversorgung nennen. „Derzeit nehmen unsere Techniker umfangreiche Prüfungen vor – unter anderem muss die Statik der Funkmasten einer detaillierten technischen Analyse unterzogen werden“, so Borm.

 Auch ein weiterer Standort scheint betroffen gewesen zu sein. Nach Auskunft von Vodafone-Sprecher Volker Petendorf betreibt der Konzern eine Mobilfunkstation an der Adresse Freier Weg 1. Dabei handele es sich um einen Maststandort, der ehemals vom WDR genutzt wurde und nun von der DFMG betrieben werde. Diese habe Vodafone am 10. Dezember darüber informiert, „dass es in ihrem Container einen kleinen Brand gegeben habe“, so Petendorf. Vodafone-Systemtechnik oder -Antennen seien davon nicht betroffen gewesen. Auch habe es keine Auswirkungen auf den Netzbetrieb und damit keine Einschränkungen für die Kunden gegeben. „Es musste lediglich der Ruß durch eine Reinigungsfirma entfernt werden“, teilte Petendorf mit.

Und wie sah es auf dem Heiderhof aus? Auf dem dortigen Gelände sind, wie berichtet, sämtliche Telefonanbieter mit Containern und Antennen vertreten. Auch der Digitalfunk von Polizei und Feuerwehr läuft über den Mast. Weder im Mobil- noch im Digitalfunk aber hatte es Ausfälle durch das Feuer gegeben.

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