Ausstellung in Bad Godesberg Sieben Künstler haben poetische Werke aus Resten gefertigt

BAD GODESBERG · Unter dem Titel "Das sagenhafte Schicksal der Dinge/Le fabuleux destin des choses" präsentierten sieben Künstler aus Bad Godesberg und aus drei Partnerstädten rund 50 Werke, die aus Resten produziert wurden.

 Ausstellung in Saint-Cloud: Die Bad Godesberger Künstlerinnen (von links) Heidi Kuhn, Doris Scheuermann und Clotilde Lafont-König (rechts) mit Künstler Erwin Houssin aus Kortrijk. Repro: GA

Ausstellung in Saint-Cloud: Die Bad Godesberger Künstlerinnen (von links) Heidi Kuhn, Doris Scheuermann und Clotilde Lafont-König (rechts) mit Künstler Erwin Houssin aus Kortrijk. Repro: GA

Erste Station der Ausstellung, die durch alle beteiligten Partnerstädte wandern soll, war das Kulturzentrum von Saint-Cloud in Frankreich. Verbindend ist nicht nur die künstlerische Arbeit, sondern auch das gemeinsame Thema Ressourcenschutz.

Das Material der Kunstwerke erzählt nicht nur seine eigene Geschichte, sondern ist Basis für neue Bilder oder Plastiken. Konzipiert wurde das Projekt von der Bad Godesberger Künstlerin Clotilde Lafont-König. Mitgearbeitet haben die Kolleginnen Heidi Kuhn und Doris Scheuermann aus Bad Godesberg sowie Jasmin Derôme und Tova Madsen aus Saint-Cloud, Pat Shenstone aus Maidenhead-Windsor in England und Erwin Houssin aus Kortrijk in Belgien.

"Jeder von uns produziert Müll, und zwar eine ganze Menge. In unserer Gesellschaft sind die Dinge zu schnell weggeworfen und vergessen", sagt die Initiatorin. Alle sieben Künstler zeigen deshalb, wie aus unbrauchbaren Sachen neues Leben und ein Kunstwerk werden kann.

Dadurch wollen die Künstler den Blick auf die Dinge des täglichen Lebens ändern. So verschieden die 50 Werke auch sind, eines haben sie gemeinsam. Das Rohmaterial besteht aus Resten: Stoffe, Glassplitter, Holz, Papierfetzen, Wolle, Filmrollen, Buntstift- und Bleistiftspäne, alte Kassetten, Zahnräder aus Bronze, Karton und vieles mehr haben die Kreativen verarbeitet.

Diese schier unerschöpflichen Quellen für Rohmaterialien lassen sich nutzen: aufgearbeitet, umgeformt und neu kombiniert können einzigartige Design- und Kunstobjekte entstehen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, zeigt die Wanderausstellung.

Heidi Kuhn hat in ihren Collagen getrocknete Pflaumen mit Gold kombiniert oder altes Kohlepapier verwendet. Doris Scheuermann überrascht mit einem Kissen aus Glassplittern und einer poetischen Leiter aus Spiegelstückchen. Clotilde Lafont-König hat Bilder und Objekte aus Stiftspänen geschaffen und einen Hund aus Musikkassetten gebaut.

Pat Shenstone zeigt in der Ausstellung wunderschöne Stoffbilder aus Seidenfetzen. Erwin Houssin hat sinnliche Skulpturen aus Bronzeresten geformt. "Einfall statt Abfall!", lautet bei allen Künstlern das Motto. Gemeinsam haben die 50 Werke eine konsum- und sozialkritische Haltung.

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