Ditib-Moschee in Bad Godesberg So viele Gäste hat der Verein noch nie bewirtet

BAD GODESBERG · Süleyman Hasbal, Vorsitzender des Diyanet Türkisch Islamischer Kulturvereins Bonn-Bad Godesberg, hat mit seinen Vorstandsmitgliedern am Samstagmittag viele Hundert Hände geschüttelt.

 Die Mitglieder des Kulturvereins haben Linsensuppe, Rindfleisch und Reis zubereitet. Als Nachspeise gibt es Baklava.

Die Mitglieder des Kulturvereins haben Linsensuppe, Rindfleisch und Reis zubereitet. Als Nachspeise gibt es Baklava.

Foto: Schmelzeisen

Die 500 Flüchtlinge, die zurzeit an der Deutschherrenstraße untergebracht sind, waren an der Ditib-Moschee an der Koblenzer Straße zum Mittagessen eingeladen. Die meisten von ihnen kamen auch.

Hinter dem Moschee-Gebäude hatten viele der 250 Mitglieder des Kulturvereins unzählige Tische und Bänke aufgebaut. Einige Stunden zuvor waren sie schon im Großeinsatz, um die Speisen zuzubereiten: Linsensuppe, Rindfleisch und Reis.

Zum Glück kamen die Flüchtlinge nicht alle auf einmal vorbei, sondern in von Sozialarbeitern begleiteten kleineren Gruppen, sodass es bei der Essensausgabe und bei den Sitzgelegenheiten keine Probleme gab. Als arabischer Dolmetscher half Hahmoud Ibdah mit, bei Sprachproblemen die passende Übersetzung zu finden. Eine der Gruppen wurde von Sozialarbeiter Max Jaschke begleitet. Er war sehr angetan von der Gastfreundschaft des Türkisch-Islamischen Kulturvereins.

Den Gästen aus unterschiedlichsten Ländern schmeckte alles sehr gut, auch die türkische Spezialität Baklava als Dessert. Das Fleisch war beim aktuellen Opferfest gespendet worden. Die spontane Hilfe des Kulturvereins vor Ort zeugt von großem ehrenamtlichem Engagement. Allerdings ist das in den Gemeinden nicht getragen vom Prinzip "Tu Gutes und rede darüber", sondern vom islamischen Gebot der Bescheidenheit: "Was die eine Hand spendet, soll die andere Hand nicht mitbekommen".

Dass die Hilfe der Muslime diesmal nicht unauffällig war, wie dies sonst der Fall ist, lag an den räumlichen Gegebenheiten. "Eine so große Anzahl von Besuchern, die auf das Moscheegelände strömte, haben wir noch nie bewirtet", sagte eine der Helferinnen an der Essensausgabe. Inwieweit die Flüchtlinge die sonstigen Angebote der Moschee bereits nutzen, konnte Süleyman Hasbal nicht sagen. Er verwies aber auf die 150 Kinder der Angehörigen des Kulturvereins, die am Wochenende zum Koran-Unterricht in die Moschee kommen. Das würden kurzfristig sicherlich noch mehr werden.

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