Boules Club Pétanque Bad Godesberg So war die 27. Boule Stadtmeisterschaft in Bonn

Bad Godesberg · Vom herrlichen Blick auf Rhein und Siebengebirge ließen sich die 32 Teams aus den Bonner Boule Clubs am Sonntag nicht ablenken. Konzentriert spielten sie im Panoramapark oberhalb des Von-Sandt-Ufers um die 27. Boule Stadtmeisterschaft.

 Die Kugel fliegt: Clemens Schiprowski (v.l.), Robin Stentenbach, Heinz Lehmann (70) und Suaranga Kariayawasam im Panoramapark.

Die Kugel fliegt: Clemens Schiprowski (v.l.), Robin Stentenbach, Heinz Lehmann (70) und Suaranga Kariayawasam im Panoramapark.

Foto: Niklas Schröder

Mit dabei war auch Nationalspieler Robin Stentenbach. Der 25-Jährige, der derzeit auf Platz 1 der Rangliste des Deutschen Pétanque-Verbandes steht, hatte auf dem Platz des Boules Club Pétanque Bad Godesberg sein Heimspiel. Und berichtete von der Weltmeisterschaft im kanadischen Québec, an der er im vergangenen Jahr teilgenommen hat. Mit Erfolg. Mit seinen Teamkollegen holte er in der "Königsdisziplin" Triplette den fünften Platz, dabei setzte er sich auch gegen den amtierenden Weltmeister durch. "Wir haben im Achtelfinale Madagaskar geschlagen", berichtete Stentenbach.

Boule schätzt der Rettungsassistent wegen der Geselligkeit: "Man kann das super mit Freunden spielen." Sein Partner, der 45-jährige Suaranga Kariayawasam von den Altstadtfreunden Bonn, nutzt den Sport als Ausgleich für seinen stressigen Arbeitstag. "Man kommt viel an die frische Luft, und das gefällt mir", sagte der gelernte Schreiner.

"Außerdem ist Boule ein Präzisionssport", ergänzte Clubsprecher Manfred Kremer. "Es sind Koordination, Gleichgewicht und körperliche Fitness gefragt." Das konnte Stentenbach nur bestätigen: "Ein Spiel kann bis zu zwei Stunden gehen und man muss ja die ganze Zeit den Fokus aufrechterhalten", erklärte er. "Bei der Weltmeisterschaft spielte ich bis zu zehn Stunden am Tag und das fünf Tage lang - da sind schon mentale und ausdauernde Stärken gefragt." Er versuche dann, beim Spielen seine Gedanken beiseite zu schieben "und im Tunnel zu bleiben". Stentenbach hat mit 17 Jahren angefangen zu spielen und ist schon früh in die Jugendnationalmannschaft berufen worden. Nächstes Jahr steht die nächste WM auf dem Programm, der Nationalspieler möchte wieder dabei sein. Dafür trainiert er viermal die Woche. Für ihn zahlte sich diese Einstellung am Sonntag prompt aus. Stentenbach und Kariayawasam erreichten Platz zwei hinter dem Siegerduo Danny Griesberg und Florian Korsch. Dritte wurden Werner Porten und Thierry Fournier, Platz vier belegten Hubertus Lilienthal und Walter Höller. In der Vereinswertung hatten die Altstadtfreunde Bonn die Nase vorn.

Die Bonner Boule Stadtmeisterschaften sind seit 1993 alljährlich ein sportlicher Höhepunkt für die Bonner Boulevereine. Daran teilnehmen können neben den Mitgliedern alle, die Spaß an dem Sport haben. Bis zu 80 Teilnehmer treten jährlich in Zweier-Mannschaften an. Sie kämpfen in fünf Spielrunden, die jeweils rund eine Stunde dauern. Im Anschluss spielen die vier besten Mannschaften um den Titel und die Wanderpokale des General-Anzeigers. Mit drei Boulevereinen und einer Spielgemeinschaft, die insgesamt rund 300 Mitglieder stark sind, gehört Bonn zu den deutschen "Boule-Hochburgen". "Viele Bonner üben den Sport auch in verschiedenen Ligen aus, daher wird immer mit sportlichem Ehrgeiz gespielt", sagte Kremer. Boule oder Pétanque sei deshalb eine der Sportarten, mit der Bonn in der Bundesliga vertreten ist.

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