Russisches Generalkonsulat Sommerfest bot ein breites Panorama nationaler Kultur

BAD GODESBERG · Nur eins unterschied das Russland in Bad Godesberg vom Original: Zur Einreise brauchte es kein Visum, eine Einladung reichte. Anlässlich des deutsch-russischen Jahres feierte das russische Generalkonsulat am Samstag auf seinem Gelände ein deutsch-russisches Sommerfest.

 Auf der großen Bühne im Generalkonsulat präsentieren vier Frauen in traditionellen Trachten Lieder aus ihrer Heimat.

Auf der großen Bühne im Generalkonsulat präsentieren vier Frauen in traditionellen Trachten Lieder aus ihrer Heimat.

Foto: Volker Lannert

In dessen Rahmen fanden auch Wirtschaftsgespräche statt. Unter den rund 800 Anwesenden befanden sich Gäste aus Wirtschaft, Kultur und Politik, darunter etwa Bonns Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Ex-Bundesminister Wolfgang Clement.

"Einen kleinen, aber sehr feinen Vorposten am Rhein", nannte der Hausherr, Generalkonsul Jewgenij Schmagin, die Bonner Vertretung in seiner Begrüßungsansprache. Entsprechend setzte man beim Sommerfest auf das Beste der Heimat. Für das Programm waren etwa extra Opernsänger aus Moskau angereist.

Die Zarengardisten hingegen stammten aus Paderborn. Diese Mischung sei bewusst zusammengestellt worden, erklärte Ilja Roschkov, Presseattaché des Konsulats. So gab es auch deutsche Weine zur großen Auswahl russischer Spezialitäten. Bei deren Benennung bewies das Konsulat Humor. So taufte man etwa den kalten Borschtsch, eine Rote-Beete-Suppe, auf den Namen "Bonner Sommer 2012".

Die NRW-Europaministerin Angelica Schwall-Düren (SPD) betonte in ihrer Begrüßung, dass die Veranstaltung den "Abbau immer noch vorhandener Vorurteile" zwischen Russen und Deutschen ermögliche. Der gewünschte Dialog zwischen Deutschen und Russen kam dem Eindruck nach in Gang.

In Gruppen flanierten viele Gäste über das Gelände und tauschten sich rege aus. Auf mögliche Belastungen der Freundschaft zwischen den Ländern hingegen verwiesen außerhalb des Konsulats rund ein halbes Dutzend Menschenrechtsaktivisten. Auf Bannern forderten sie ein "Russland ohne Putin".

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