Juristische Beratung und gesellige Angebote Sozialverband VdK in Godesberg will neu starten und einsamen Menschen helfen

Bad Godesberg · Nachdem der Godesberger Sozialverband VdK in den vergangenen Jahren vor dem Aus stand, will der neue Vorstand ihn nun wieder beleben. Wir stellen die Beteiligten und ihre Pläne vor.

Der neue Vorstand des Godesberger VdK zeigt die Box für Wünsche und Anregungen (v.l.n.r.): Claudia Maaßen, Ulla Merzbach, Karola Plivelic, Gisela Pitzen und Marcia Renée Shelton.

Der neue Vorstand des Godesberger VdK zeigt die Box für Wünsche und Anregungen (v.l.n.r.): Claudia Maaßen, Ulla Merzbach, Karola Plivelic, Gisela Pitzen und Marcia Renée Shelton.

Foto: Axel Vogel

Ob es etwa um fachkundige Hilfe bei einem Rentenantrag geht, der Abklärung einer Pflegestufe oder der Feststellung einer Schwerbehinderung ging - lange Zeit war der VdK Ortsverband Bad Godesberg eine willkommene Anlaufstelle für hilfsbedürftige Menschen. Für die über 1000 Mitglieder gab es auch gesellige Angebote wie Kaffeetafeln. Doch damit war rund drei Jahre lang Schluss, erzählt VdK-Mitglied Claudia Maaßen (64). Erst war Ende 2020 der alte Vorstand komplett zurückgetreten, dann folgten zwei Corona-Jahre: „Die Aktivitäten waren auf Null zurückgegangen“, sagt Maaßen. „Wir standen wirklich vor der Frage, ob der Ortsverband aufgelöst werden muss“, ergänzt Maaßens Stellvertreterin Gisela Pitzen (69).

Um aber eine solche soziale Anlaufstelle in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Probleme zu erhalten, übernahm Maaßen im Oktober 2022 den Vorsitz des Ortsverbandes, wie sie erzählt. Zudem schaffte sie es, engagierte Gleichgesinnte in einem neuen Vorstand um sich zu scharren: Karola Plivelic (72), Gisela Pitzen, Marcia Renée Shelton (69) und Ulla Merzbach (64). Alle waren seinerzeit selber zum VdK gekommen, weil sie aufgrund einer Behinderung beziehungsweise eines Leidens fachliche Unterstützung brauchten.

Ursprünglich standen die drei Buchstaben für „Verband der Kriegsbeschädigten“. Heute steht VdK für „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands“. Nach eigenen Angaben hat der Verband 2,1 Millionen Mitglieder in Deutschland, davon 385.000 Mitglieder NRW.

Maaßen und ihre Mitstreiterinnen haben für Bad Godesberg nun einiges im Ortsverband vor. Sie wollen nicht nur alte Mitglieder wieder reaktivieren, sondern auch jüngere für den VdK zu begeistern. „Wir wollen kein Bespaßungsverein sein, sondern die Menschen motivieren, selbst aktiv zu werden“, sagt Maaßen.

Kaffeerunde mit Vorträgen und Ausflug an die Ahr

Dafür hat der neue Vorstand auch schon Angebote geschaffen: In den Räumen des Offenen Treffs in der Dürenstraße laden Maaßen und ihr Vorstand jeden zweiten Donnerstag im Monat von 14.30 bis 17 Uhr zu einer Kaffeerunde ein. Auf dem Programm stehen auch Vorträge, etwa referierte jüngst ein Jurist über Eckpunkte einer Patientenverfügung. Im Schnitt sind immer 20 Interessierte dabei, schätzt Pitzen. Eine 90-Jährige Mehlemerin komme mittleweile regelmäßig. Karola Plivelic hatte ihr zum runden Geburtstag gratuliert und sie bei der Gelegenheit zu besagter Kaffeerunde eingeladen und versprochen: „Ich hole sie dann auch immer ab.“ Gesagt getan. Inzwischen fährt die Mehlemerin sogar selbst mit dem Bus zurück.

Eine Fahrt an die Ahr im Juli für 50 Personen, war laut dem Vorstand schnell ausgebucht. Maaßens erklärtes Ziel, „die Menschen nach der Corona-Pandemie durch viel Miteinander aus der Einsamkeit zu locken“, scheint aufzugehen. Ulla Merzbach verweist dabei auf einen weiteren, fast schon klassischen Fall einer alleinstehenden, sehbehinderten Seniorin, Mitte 70, die zur Ahr Dank Unterstützung mitfahren kann: „Die Seniorin war froh, dass ihr in dem Fall jemand im Wortsinne die Hand reicht.“ Der Ortsverband wolle gezielt Menschen helfen, „die durch das Raster fallen“, sagt Vorstandsmitglied Marcia Renée Shelton.

Der monatliche Mitgliedsbeitrag kostet 5,50 Euro. Die Beratungsangebote sind inklusive, aber es können Zuzahlungen anfallen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Hätte nicht passieren dürfen
Kommentar zur Öffentlichkeitsbeteiligung Hätte nicht passieren dürfen