Sparkasse Bad Godesberg Vor 100 Jahren eröffnete die Bank an der Rheinallee

Bad Godesberg · Vor 100 Jahren eröffnete Bürgermeister Frank Zander das erste Konto in der Bad Godesberger Sparkasse an der Rheinallee. Seitdem hat sich vieles getan. Nur der Standort ist gleich geblieben.

 Die Villa von Trotha an der Rheinallee, in der vor 100 Jahren die Sparkasse eröffnete.

Die Villa von Trotha an der Rheinallee, in der vor 100 Jahren die Sparkasse eröffnete.

Foto: Sparkasse

Eine Sparkasse feiert Geburtstag – so ungefähr könnte man es sehen, denn im März 1920 wurde das erste Konto bei der Sparkasse Bad Godesberg an der Rheinallee eröffnet. Damit war sie neben einer Zweigstelle der Kreissparkasse Bonn die zweite Bank in Godesberg. Seitdem hat sich vieles getan – nur der Standort ist gleich geblieben. „Schon während des Ersten Weltkriegs plante die Gemeinde Godesberg die Errichtung einer Sparkasse“, berichtet Mirko Feld, heutiger Filialleiter. Dies sollte den Godesbergern die Möglichkeit geben, einen Notgroschen beiseite zu legen oder auch in Krisenzeiten einen Kredit in Anspruch zu nehmen. „Doch wegen der Schwierigkeiten während des Krieges hatte man diese Pläne zunächst auf Eis gelegt.“

Drei Mitarbeiter zählte die kleine Filiale bei der Eröffnung

Vergessen waren sie jedoch nicht und so entstand Ende Dezember 1919 die Satzung für die „Gemeindesparkasse Godesberg“, die vom Oberpräsidenten der Rheinprovinz abgesegnet wurde. Heimat der Institution wurde die Villa von Trotha an der Rheinallee 1, wo sich auch jetzt noch die Sparkasse befindet. Der erste Kunde bei der Eröffnung war der Bürgermeister von Godesberg, Josef Zander, der an diesem Tag das erste Sparkonto eröffnete und so mit gutem Beispiel voran ging. Die Zahl der Mitarbeiter hielt sich bei Eröffnung der kleinen Filiale in Grenzen: Nur drei Personen arbeiteten dort – ein Rendant, ein Gegenbuchführer und ein Lehrling. Nur zehn Jahre später, 1930, war die Anzahl der Mitarbeiter bereits auf drei Beamte und 16 Angestellte angestiegen und das gesamte Gebäude war inzwischen im Besitz der Sparkasse.

Das Krisenjahr 1923 ließ auch die Sparkasse nicht unangetastet: So sank der Wert des Geldes rapide. Und auch die Kunden verloren zunächst das Vertrauen in die Institution, so dass weniger Sparbücher herausgeben konnte. Doch dank kontinuierlicher Werbung waren diese Sorgen vergleichsweise schnell vergessen.

Nach dem Krieg wurde das Gebäude ausgebaut

Im Laufe der nächsten Jahre wuchs und gedieh die Sparkasse – Änderungen wie die Umwandlung in eine „Anstalt öffentlichen Rechts“ 1932 waren für Kunden eher weniger zu spüren. Ganz im Gegensatz zum Abriss der ursprünglichen Villa von Trotha 1936 und dem markanten Neubau von 1937, der im Kern dem heutigen Gebäude entsprach.

Über die Zeit der Stadtsparkasse Godesberg im Nationalsozialismus ist wenig bekannt – selbst den heutigen Mitarbeitern nicht. Nach dem Krieg wuchs die Stadtsparkasse Bad Godesberg weiter: Das Gebäude an der Rheinallee wurde ausgebaut, die Mitarbeiterzahl lag 1959 bei 100. 1971 ging die Stadtsparkasse Bad Godesberg im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in NRW zusammen mit Teilen der Kreissparkasse Bonn und der Städtischen Sparkasse zu Bonn in der Sparkasse Bonn auf.

Auch in Zeiten des Filialsterbens ist die Sparkasse an der Rheinallee eine von insgesamt vier Filialdirektionen in Bonn mit mehr als 30 Mitarbeitern. „Wir sind froh, dass wir bei uns im Haus für alle Themen und alle Kunden zuständig sind. An der Rheinallee wird bis heute das gesamte Portfolio unserer Beratungsbereiche angeboten“, so Feld. So sei auch nach den letzten Jahren und Krisen im Bankenwesen der Beruf des Bankkaufmanns gefragt, wenngleich er sich mittlerweile doch recht anders gestalte als in der Vergangenheit: „Das reine Verwalten von Sparbüchern ist lange vorbei, die Kundinnen und Kunden erwarten schnelle und bedarfsgerechte Angebote. Die Zeiten sind auch für uns nicht leichter geworden“, bestätigt der Filialdirektor. Er selbst hat seine Entscheidung nie bereut und alles von der Pike auf in der Sparkasse gelernt: „Ich war im Laufe der Jahre in verschiedenen Zweigstellen und Funktionen tätig, so dass ich alle Facetten kennenlernen konnte. Insofern habe ich nie einen Wechsel gebraucht.“

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