Kunstrasenplatz in Niederbachem Spatenstich für eine grüne Zukunft

NIEDERBACHEM · Sechs Jahre. Das ist eine lange Zeit. Auch im Amateurfußball und gerade in der momentanen Phase. Überall wichen die alten Hartplätze modernen Fußballfeldern mit Kunststoff-Grün.

 Die alte Asche muss weg: Gemeinsam stechen Verein, Politik und Gemeindeverwaltung, angeführt von Bürgermeisterin Renate Offergeld, die Bauarbeiten zum neuen Kunstrasenplatz an.

Die alte Asche muss weg: Gemeinsam stechen Verein, Politik und Gemeindeverwaltung, angeführt von Bürgermeisterin Renate Offergeld, die Bauarbeiten zum neuen Kunstrasenplatz an.

Foto: Clemens Boisserée

Wer da nicht mitzieht oder durch kommunale Gelder mitgezogen wird, der kommt schnell in Existenzsorgen.

Sechs Jahre kämpfte der SV Niederbachem um einen Kunstrasenplatz. Ganz so besorgniserregend wie andernorts, wo ganze Jugendmannschaften den Verein wechselten, um im Nachbarort auf angenehmerem Belag zu kicken, war es hier zwar nicht. "Die Auswirkungen waren aber durchaus zu spüren. Ohne Kunstrasen hast du keine Chance mehr", weiß Jugendkoordinator Hermann Esser.

Seit gestern kann der Verein nun offiziell in eine grünere Zukunft schauen. Bürgermeisterin Renate Offergeld und Stellvertreter Oliver Henkel kamen zum Spatenstich und eröffneten die Baustelle. "Es waren zähe Verhandlungen, doch wie man sieht, sind wir zu einem gemeinsamen Ziel gekommen", spielte Offergeld auf das jahrelange Hin und Her in der Platzfrage an. Der Verein hatte - wie in Berkum und Pech - eine Eigenfinanzierung vorgeschlagen. Im Gegenzug hätte die Gemeinde über 20 Jahre jährlich 25 000 Euro Betriebskosten an den Verein überwiesen. Die Verhandlungen brachten kein Ergebnis, letztlich mussten der Kreisligist und seine acht Jugendmannschaften bis Ende Oktober 2014 warten, ehe die Politik ihre Zustimmung gab: knapp 400 000 Euro wird die Gemeinde in den Bau des Kunstrasenplatzes investieren.

Weitere 40 000 Euro bringt der SV durch Förderverein und Sponsoren selbst auf. Vor- und Nacharbeiten im Wert von knapp 15 000 Euro, wie die Holzrodung rund um den Platz, leistet der Verein selbst. Jetzt wird zunächst die alte Spielfläche abgetragen, eine Drainage und anschließend das Kunstgrün mitsamt einer Sand-Granulat-Mischung verlegt. In drei Monaten, pünktlich zur Saisonvorbereitung, soll das erste Mal trainiert werden.

Der neue Platz wird dann voraussichtlich deutlich stärker frequentiert als bislang. Zur kommenden Saison soll eine dritte Seniorenmannschaft an den Start gehen. Neben dem FC Ringsdorff-Godesberg kommt mit dem SC Ließem ein zweiter Kooperationspartner im Jugendbereich hinzu. Aussichten, die Hartwig Stock, den Präsidenten des 350 mitgliederstarken Vereins, gestern zum Scherzen veranlassten: "Wir planen schon mal einen Aufnahmestopp für neue Mitglieder."

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