Nach mehr als 25 Jahren Springbrunnen soll wieder sprudeln

Bad Godesberg · Mit der geplanten Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes wird eine Idee ausgegraben, die vor vielen Jahren begraben wurde: die Wiederherstellung des Springbrunnens vor dem Bahnhof.

Dafür muss es nach Angaben der Stadt jedoch eine neue Kostenberechnung geben. Ein Konzept aus dem Jahr 2000, das 2007 neugefasst wurde, kalkulierte die Kosten auf 160.000 Euro. Die Reaktivierung des Brunnens komme einem Neubau gleich. Die alte Bodenplatte sei nicht mehr dicht, weder die Technik noch eine Brunnenkammer seien vorhanden.

Die aktuelle Planung beinhaltet, dass Leitungen im Becken neu verlegt und die Pumpen im Wasserbecken aufgestellt werden. Eine neue Bodenplatte soll die alte Platte abdichten.

Mit dem Tunnelbau für die U-Bahn war der Brunnen 1988 zugeschüttet worden. Auf der Fläche wurden Schutt und Baumaterialien gelagert und Baufahrzeuge abgestellt. Allerdings sollte der Brunnen nach Abschluss der Tunnelarbeiten wieder in Betrieb genommen werden, erinnert sich Alo von der Kall, ehemaliger Leiter der Bezirksverwaltung. Das Geld dafür, rund 100 000 Mark, seien damals in die Mittel für den Tunnelbau eingepreist worden. „Das Geld dafür war jahrelang vorhanden“, sagt er.

Passiert ist allerdings nichts, auch heute noch ist der Brunnen abgedeckt. Anfang des neuen Jahrtausends seien die Bundesmittel mit dem offiziellen Abschluss der Tunnelarbeiten verfallen, erklärt von der Kall. Die Stadtverwaltung habe die Wiederherstellung versanden lassen. Laut Stadt sei ein Neubau des defekten Brunnens aus diesen Mitteln aber nicht möglich gewesen. Der Umstand hatte seinerzeit für reichlich Unmut gesorgt. Private Initiativen setzten sich für den Brunnen ein, die Musikgruppe Jodesberger Junge gab Benefizkonzerte.

Mit dem Bau des Pavillons war 1960 der Springbrunnen für knapp 123.000 Mark errichtet worden und erinnert an vergangene Zeiten, als am Godesberger Bahnhof noch Fernzüge hielten und die politische Bundesprominenz über den Vorplatz schlenderte.

„Das war ein würdiger und prächtiger Anblick“ erinnert sich der ehemalige Bonner Bürgermeister Horst Naaß. Eine Wiederbelebung würde Bad Godesberg gut zu Gesicht stehen. Dem stimmt auch die ehemalige Chefin des Stadtmarketings, Brigitte Grüll, zu, die sich für den Brunnen einsetzte: „Es wäre ein gutes Signal für Bad Godesberg, der Brunnen gehört einfach dazu.“

Die Stadt rechnet für den Betrieb des Brunnens mit Kosten von mindestens 2.000 bis 3.000 Euro pro Jahr. Die würden unter anderem von der Tiefe des Brunnens abhängen und auch davon, ob eine strombetriebene Fontäne beschlossen wird.

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