Kurfürstenbad in Bad Godesberg Stadt bleibt beim Nein zur Sauna

BAD GODESBERG · Die Stadtverwaltung wehrt sich weiterhin gegen das Bemühen der Bad Godesberger Kommunalpolitik, die Sauna im Kurfürstenbad doch noch vor der endgültigen Schließung zu bewahren. Eine entsprechende Anregung der Bezirksvertretung steht seit August im Raum.

Der, so empfiehlt es die Verwaltung, solle der Stadtrat jedoch nicht folgen, nachdem in der Septembersitzung des Rates weitere Fragen aufgeworfen worden waren, und der Sportausschuss das Thema bereits kurz zuvor vertagt hatte.

Die Verwaltung stützt ihre ablehnende Haltung vornehmlich auf das Argument der Kosten. So seien etwa bereits mit Beginn der Hallenbadsaison die Wasserkreisläufe von Kurfürstenbad und Sauna getrennt worden. Konkret bedeutet dies, dass im Saunabereich inzwischen nur noch kaltes Wasser zur Verfügung steht.

"Für eine erneute Verbindung wären eine intensive thermische, eventuell auch chemische Desinfektion der gesamten Anlage und eine anschließende Beprobung durch ein Prüfinstitut erforderlich", schreibt die Stadt. Darüber hinaus sei im Falle einer Wiederöffnung eine der beiden Schwitzkabinen zwingend zu erneuern, da sie "nicht mehr verkehrssicher" sei.

Wiederinbetriebnahme sei mit zusätzlichen Personalkosten verbunden

Auf Anfrage der FDP-Ratsfraktion zur Besteuerung der Eintrittsgelder verweist die Verwaltung auf eine Gesetzesänderung, auf deren Grundlage für Saunaeintritte seit dem 1. Juli statt des ermäßigten Steuersatzes von sieben nun der Regelsteuersatz von 19 Prozent Mehrwertsteuer angesetzt werden muss. "Im Falle einer Wiedereröffnung müsste die Tarifstruktur entsprechend angepasst werden", so die Verwaltung.

Vor allem aber sind die Fachleute im Stadthaus weiterhin der Überzeugung, dass eine Wiederinbetriebnahme der Sauna auch unweigerlich zu zusätzlichen Personalkosten führen würde: "Der Personalbestand des Badbetriebes insgesamt ist durch die abgeschlossene Organisationsuntersuchung so bemessen, dass alle Hallenbäder, jedoch nicht mehr die Sauna, betrieben werden können", so heißt es seitens des Sport- und Bäderamtes, welches unter Verweis auf eine Richtlinie der Deutschen Gesellschaft für das Badewesens zu dem Schluss kommt: "Das von den Antragstellern vorgeschlagene Modell ist in Bonn nicht umsetzbar."

Vorschlag: Badpersonal könne Sauna mit betreiben

Wie berichtet, hatten in Bad Godesberg CDU, Grüne und Einzelmitglied Jürgen Bruder einen Prüfauftrag mit dem Ziel durchgesetzt, die Sauna mit vorhandenem Badpersonal weiter zu betreiben. Ein solches "Mitbetreuungsmodell" werde in anderen Kommunen wie Meckenheim, Bad Neuenahr, Brühl, Bornheim und Rheinbach selbstverständlich, unproblematisch, reibungslos und erfolgreich praktiziert, so die Mehrheitsmeinung in der Bezirksvertretung.

"Das Aufsichtspersonal am Becken kann nicht den Saunabetrieb beaufsichtigen", so lautete hingegen das Argument der Verwaltung, mit dem diese wiederum Widerspruch bei bisherigen Saunabesuchern hervorrief: "Es sind zehn Meter vom Bad zur Sauna. Da reicht ein Kontrollgang pro Stunde, da muss keiner sitzen", kritisierte eine Bürgerin.

Während eine Reihe der bisherigen Stammgäste nach Informationen des GA inzwischen im Pennenfeld eine neue "Saunaheimat" gefunden hat, steht eine andere "Hausaufgabe" der Verwaltung weiterhin aus: Die Stadt soll eine Kostenrechnung aufmachen und den angeblichen Spareffekt darstellen, hatte der Sportausschuss im September gefordert. Spätestens in der Dezembersitzung werden sich die Politiker eine Antwort erhoffen.

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