Bislang 210 Köderboxen verteilt Stadt Bonn sagt Ratten den Kampf an

Bad Godesberg · Mit Ködern bekämpft eine Firma im Auftrag der Stadt die Ratten in der City von Bad Godesberg. Von den Maßnahmen betroffen sind vor allem der Kurpark und die Fußgängerzone. Auch die Tauben sorgen für Unmut.

 Eine schwarze Rattenköder-Box steht unweit der Fronhofer Galeria.

Eine schwarze Rattenköder-Box steht unweit der Fronhofer Galeria.

Foto: Maximilian Mühlens

Dem ein oder anderen aufmerksamen Passanten dürften die schwarzen Plastikboxen schon aufgefallen sein: Sie liegen an Bäumen, sind an Schildern befestigt und der Warnhinweis springt dem Betrachter gleich ins Auge: Rattenköder.

Dass es die Nager auch in Bad Godesberg gibt, ist hinlänglich bekannt. Immer wieder müssen die Tiere bekämpft werden. Auch aktuell wieder. Unter anderem liegen Köder in der Nähe der Fronhofer Galeria. Eine von der Stadtverwaltung beauftragte Fachfirma legt die Boxen immer nach Meldungen durch die Bevölkerung aus. „Anschließend werden die ausgelegten Köder in regelmäßigen Abständen auf Anfraß kontrolliert und gegebenenfalls neu befüllt“, sagte Andrea Schulte vom städtischen Presseamt. Die Ratten-Meldungen werden alle einzeln gemeinsam mit der Anruferin oder dem Anrufer geprüft. „Rattenbekämpfungsmaßnahmen auf öffentlichen Flächen wie Gehwegen und Grünanlagen werden über die Vertragsfirma unverzüglich in die Wege geleitet“, so Schulte.

Der Kurpark und die Fußgängerzone sind besonders betroffen

Im Bereich der Moltkestraße, der Friedrich-Ebert-Straße und der Koblenzerstraße wurden in diesem Jahr nach Auskunft der Stadtverwaltung bislang circa 210 Rattenköderboxen aufgestellt. Im Bereich des Kurparks und der Fußgängerzone ist die Rattenpopulation am höchsten, teilt die Verwaltung auf GA-Anfrage mit. Was die Stadt allerdings nicht mitteilen kann ist, wie viele Ratten-Meldungen es für den Stadtbezirk Bad Godesberg gibt. „Bei der Ordnungsbehörde gehen aus der Bevölkerung jährlich etwa 400 Meldungen über oberirdischen Befall auf öffentlicher Fläche ein. Da das städtische Programm nicht nach Stadtbezirken sortiert, sondern die Meldungen den einzelnen Straßen zugeordnet werden, kann nicht genau bestimmt werden, wie viele Meldungen für den Stadtbezirk Godesberg abgegeben wurden“, erklärte Andrea Schulte.

Die Tiere halten sich prinzipiell dort auf, wo sie auch Nahrung finden. „Werden Essensreste in die Toilette gekippt, steigt erfahrungsgemäß die Rattenpopulation schnell an“, so die Stadt. Gleiches würde auch für offene Mülleimer oder auch Mülltüten gelten.

Die Köder sind in den schwarzen Boxen ausgelegt worden, weil oberirdisch Köder ohne Köderstation nicht ausgelegt werden dürfen. „Es dürfen nur Köderstationen verwendet werden, die mechanisch ausreichend stabil und manipulationssicher sind. Die Köder sind in den Plastikboxen fest verankert, um zu verhindern, dass Nagetiere sie heraustragen, und um sie vor Wettereinflüssen zu schützen“, erklärte Schulte bei einer früheren GA-Anfrage. Das Gift sei außerdem so in der Box versteckt, dass Kinder, aber auch Hunde und Katzen nicht an den Köder gelangen können.

Auch die Stadttauben sorgen für Ärger

Aber nicht nur die Ratten sorgen immer wieder für Ärger und Frust bei den Bad Godesbergerinnen und Bad Godesberger, sondern auch die Stadttauben. Obwohl es im Stadtgebiet verboten ist, werden in der Fußgängerzone immer wieder die Tiere gefüttert. Vor allem rund um die Bäume in der Koblenzer Straße wird immer wieder Futter ausgelegt, das dann zahlreiche Tauben anlockt. Leser hatten sich daraufhin beim GA gemeldet. Auf GA-Nachfrage erklärte das städtische Presseamt, dass dem Stadtordnungsdienst bislang keine Beschwerden dazu vorliegen würden. „Es wird aber jetzt verstärkter kontrolliert, ob in der Koblenzer Straße Personen auffallen, die unerlaubt Taubenfutter verteilen“, so das städtische Presseamt. Wer erwischt wird, muss mit einer Geldstrafe bis zu einer Höhe von 1000 Euro rechnen.

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